Neue Wege im Bürokratieabbau: NKR fordert tiefgreifende Reformen
Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) erhebt seine Stimme zur Debatte um den Bürokratieabbau in Deutschland und sieht Nachbesserungsbedarf bei den aktuellen Plänen von Bund und Ländern. Laut einem kürzlich veröffentlichten Positionspapier des Gremiums sind tiefere Einschnitte und effektivere Vorgehensweisen erforderlich, um den bürokratischen Ballast für Bürger, Unternehmen und die Verwaltung substanziell zu verringern.
Der NKR schlägt vor, die Einkommensprüfung, eine bürokratische Hürde bei der Beantragung diverser staatlicher Leistungen, zu vereinfachen. Anstatt mehrfache Prüfungen zu verlangen, sollte dieser Prozess zentralisiert und seine Ergebnisse allen relevanten Instanzen zugänglich gemacht werden. Dies könnte beispielsweise auf Anwendungsbereiche wie Elterngeld, Wohngeld und die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen angewendet werden.
Zusätzlich regt das Gremium an, Pilotprojekte zu initiieren, um die Bündelung von Aufgaben voranzutreiben und administrative Entlastungspotenziale zu heben. Auch eine zentralisierte Aufgabenerfüllung auf Länderebene oder durch einen übergreifenden Dienstleister wird als denkbare Option ins Spiel gebracht.
Diese Empfehlungen laufen parallel zu der kürzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Modernisierungsagenda, die als wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Verwaltung gesehen wird. Eine weiterführende föderale Modernisierungsagenda ist für die Ministerpräsidentenkonferenz am 4. Dezember vorgesehen. Hier besteht nach Einschätzung des NKR noch ausreichend Handlungsspielraum, um die Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu optimieren und die Bürokratie effizient abzubauen.

