Neue EU-Initiative stärkt Rechte von Plattformarbeitern
In einem bemerkenswerten Schritt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern, die über Online-Plattformen vermittelt werden, hat sich eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten dafür ausgesprochen, striktere Maßnahmen zur Verhinderung von Scheinselbstständigkeit einzuführen. Dieser Konsens, zu dem es unter der belgischen EU-Ratspräsidentschaft kam, signalisiert eine bedeutsame Wende hin zu mehr Schutz für jene, die als Lieferdienst- oder Taxifahrer für große digitale Vermittlungsunternehmen tätig sind.
Die avisierte Regelung würde eine stärkere Regulierung der Arbeitsverhältnisse in diesem Sektor bedeuten, der bisher vielfach von einer Grauzone in Bezug auf die Definition von Selbständigkeit und abhängiger Beschäftigung geprägt war. Die EU-Staaten sehen einen dringenden Handlungsbedarf, um den Arbeitnehmern mehr Sicherheit zu bieten und sie vor ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen zu schützen.
Der vorgelegte Beschluss muss noch die Hürde des Europäischen Parlaments nehmen, wobei Analysten von einer eindeutigen Zustimmung ausgehen. Die geplanten Änderungen könnten somit einen Paradigmenwechsel in den digitalen Arbeitsmärkten einleiten und als Beispiel für andere Länder dienen, in denen ähnliche Herausforderungen vorherrschen.
Im Lichte dieser Entwicklungen kann erwartet werden, dass sich die Online-Vermittlungsplattformen auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen müssen, die möglicherweise eine Anpassung ihrer Geschäftsmodelle erfordern. Nichtsdestotrotz bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die endgültige Gesetzgebung gestalten wird und auf welchen Widerhall sie bei den verschiedenen Akteuren in der Digitalsparte treffen wird. (eulerpool-AFX)