Nestlé triumphiert in erster Etappe des Perrier-Streits in Frankreich
Nestlé kann weiterhin aufatmen, da das Unternehmen in einem erbitterten Streit um das Recht, Perrier als natürliches Mineralwasser zu vermarkten, eine vorläufige juristische Hürde erfolgreich genommen hat. Ein Gericht in Nanterre wies den Antrag der Konsumentenschutzorganisation UFC-Que Choisir auf einen sofortigen Verkaufsstopp ab. Die Richter befanden, dass kein Gesundheitsrisiko nachgewiesen werden konnte, das die Dringlichkeit eines solchen Stopps rechtfertigen würde.
Die Entscheidung umfasst auch eine finanzielle Komponente für UFC-Que Choisir, die mit der Zahlung von 5.000 Euro an Nestlé Waters und deren Tochtergesellschaften belastet wurde. Ursprünglich hatte der Kläger argumentiert, Nestlé nutze Verfahren, die gegen EU-Vorschriften verstoßen könnten, und forderte daher das Verbot des Vertriebs als "natürliches Mineralwasser".
Nestlé zeigte sich erfreut über das Urteil und bekräftigte, dass die Sicherheit und Qualität des Perrier-Mineralwassers stets gewährleistet seien. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um eine sogenannte Eilentscheidung, die keine endgültige juristische Klärung des Falles darstellt. Weitere rechtliche Schritte sind nach wie vor im Gange, insbesondere da UFC-Que Choisir bereits eine umfassendere Strafanzeige eingereicht hat.
Der Fall ist Bestandteil eines breiten Skandals, der Anfang 2024 aufflammte, als unzulässige Wasseraufbereitungsverfahren ans Licht kamen. Nestlé erkaufte sich mit einer Zahlung von zwei Millionen Euro Erleichterung von einem Verfahren, was den Vorwurf der Vertuschung durch Behörden nicht eindämmen konnte. Der Markt für Wasser dieser Quelle, die eine 120-jährige Tradition besitzt und rund 1.000 Arbeitsplätze in Südfrankreich sichert, bleibt von erheblichen Interessen und Herausforderungen geprägt.

