Europa auf dem Weg zur KI-Ethik: Europarat verabschiedet richtungsweisende Konvention
In einem historischen Schritt zur Sicherstellung des Schutzes der Menschenrechte im Zeitalter technologischer Innovationen verabschiedet der Europarat am heutigen Freitag seine erste Konvention im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Die Organisation, die unabhängig von der Europäischen Union agiert und deren Hauptanliegen der Menschenrechtsschutz, die Demokratie und der Rechtsstaat sind, konzentriert sich mit dieser Konvention darauf, ethische Standards festzulegen, die bei der Anwendung von KI-Technologien einzuhalten sind. Dabei wirken 46 Länder, von allen Mitgliedsstaaten der EU bis hin zu nicht EU-Ländern wie Großbritannien und der Türkei, zusammen und repräsentieren die Interessen von circa 680 Millionen Menschen quer durch Europa, von den Weiten Grönlands bis hin zum Kaukasus in Aserbaidschan.
Die einmal beschlossene Konvention wird Staaten über die Grenzen des Europarats hinaus offenstehen, die sich den Prinzipien und Anforderungen der Konvention anschließen möchten. Damit erlangt sie eine potenziell globale Reichweite, mit Partnern wie den USA und Kanada, die bereits im Status von Beobachtern an den Verhandlungen teilgenommen haben.
Das ambitionierte Regelwerk ist jedoch nicht ohne Kritik geblieben. Einige Stimmen bemängelten im Vorfeld, dass die Konvention zu lax formuliert sei und den Unterzeichnerstaaten, besonders in umstrittenen Bereichen wie der Gesichtserkennung, zu viel Spielraum ließe. Trotzdem stellt die Verabschiedung dieser Konvention einen wichtigen Schritt dar, der auf dem Fundament der im Dezember beschlossenen KI-Gesetzgebung der EU aufbaut, und markiert einen weiteren Meilenstein in der Regulierung dieser disruptiven Technologien. (eulerpool-AFX)