"Millenials" geben den Ton in der Geldanlage an

Die Generationenfrage nimmt in Deutschland immer stärker an Bedeutung zu. Die Baby Boomer, also die Generation, die zu den Zeiten steigender Geburtenraten nach dem Zweiten Weltkrieg (1955 bis 1969) geboren worden sind, gehen nach und nach in Rente, die Generation X (auch nach dem Buch des Schriftstellers Florian Illies "Generation Golf" genannt) folgt bis Anfang der 1980er und wird dann von der Generation Y, den sogenannten Millennials, abgelöst. Dies bezeichnet die Bevölkerungskohorte, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurde. Als Generation Z wird die Nachfolge-Generation der Generation Y bezeichnet. Der Generation Z werden überwiegend diejenigen zugerechnet, die von 1997 bis 2012 zur Welt gekommen sind.

Alle diese Gruppe haben unterschiedliche Merkmale und gesellschaftlich-ökonomische Vorstellungen. Die Generation Y beispielsweise gilt als überwiegend gut ausgebildet und technikaffin. Beruflich wichtiger als Status und Prestige ist ihnen laut der Autorin Kerstin Bund die Freude an der Arbeit. Mehr Freiräume, die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung sowie mehr Zeit für Familie und Freizeit seien zentrale Forderungen der Generation Y. Die Generation Golf wiederum verkörpere laut Florian Illies eine mehrheitlich unkritische, nur nach Konsum strebende "Ego-Gesellschaft", agiere unpolitisch und sei die erste Generation, die Mode-Orientierung, Hedonismus und Markenbewusstsein zu einem Wert erhebe.

Aber was heißt das jetzt für die Geldanlage, gerade bei der Generation Y, deren Angehörige zu einem großen Teil bereits voll im Berufs- und Familienleben stehen, möglicherweise schon geerbt haben und daher dabei sind, ihr Vermögen aufzubauen und sichern? Sie haben laut der Studie "Global Investor Pulse Survey" des Vermögensverwalters BlackRock den Bedarf erkannt, ihr Vermögen professionell und strukturiert anzulegen. Laut der Studie sind Deutsche im Alter zwischen 25 und 34 Jahren beim Sparen und Anlegen weniger zurückhaltend und insgesamt zielstrebiger als andere Altersgruppen. So verfügen 43 Prozent der Menschen in den alten Bundesländern neben Sparbüchern, Tagesgeldkonten und anderen Einlagen über Investments wie Aktien, Anleihen und Immobilien.

Zugleich sind die Millennials erstaunlicherweise weniger stark an Nachhaltigkeit interessiert als die Vorgängergeneration, der gerne Egoismus vorgehalten wird. Eine neue Studie von Schroders ("Schroders Global Investor Study 2019") ergab, dass 61 Prozent der Generation X immer Nachhaltigkeitsfaktoren bei der Auswahl eines Anlageprodukts berücksichtigen, im Vergleich zu 59 Prozent der Millennials (zwischen 18 und 37 Jahren). Übrigens: Die Hälfte der Babyboomer (51 bis 70 Jahre) geben an, dass sie immer Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen. Für Mitglieder der älteren Generation (über 71 Jahre) sind es 40 Prozent. Der Durchschnitt für alle Anleger liegt bei 57 Prozent. Damit entstammen der Generation X die "nachhaltigsten" Investoren.

Sehr wichtig für die Generation Y und insbesondere auch die Generation Z sind umfassende technologische Möglichkeiten. Laut der Blackrock-Studie setzen 44 Prozent der Millenials auf das Internet, und Zahlen des IFS Institute for Strategic Finance belegen, dass 67 Prozent der Young Professionals Finanzprodukte über das Internet kaufen. Die Bank Vontobel weist darauf hin, dass sich die Generation Z durch ihren intuitiven Umgang mit neuen Technologien auszeichne. Multi-Tasking über fünf Bildschirme sei für sie kein Problem - daher rühre auch die Affinität zur digitalen Wirtschaft. Eine Zahl dazu: 55 Prozent der Jugendlichen im Alter von 18 Jahren oder jünger bevorzugen, Kleider online einzukaufen.

Daher wird sich die Vermögensverwaltung in den kommenden Jahren stark verändern: weg vom eher stationären, räumlich und zeitlich gebundenen Geschäft hin zu digitalen Modellen, die mit einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis punktet, sich leicht mit anderen Angeboten in der Geldanlage vergleichen lässt und unabhängig von überall her funktioniert. Aber die zugleich eine gute Beratung, die auf die Anforderungen und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen eingeht, möglich macht.

Von Thilo Stadler, Vermögensverwalter bei I.C.M. Independent Capital Management in Mannheim und Neuss

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Kolumnen
[finanzen.net] · 22.10.2019 · 09:46 Uhr
[1 Kommentar]
 
Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
Washington (dpa) - Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in Washington versichert, dass […] (00)
NBC bestellt neue «Reba»-Comedy
Die Verantwortlichen von NBC haben die Serie Happy’s Place mit Reba McEntire bestellt. Bereits im Januar […] (00)
Kate Hudson: “Ich war ein Baby”
(BANG) - Kate Hudsons Trennung von Chris Robinson "war keine leichte Trennung". Die 45-jährige […] (00)
Wiederaufstieg einer postapokalyptischen Welt mit den game Charts im April
Im April feierte die beliebte Spielreihe „Fallout“ ein starkes Comeback in den offiziellen game […] (00)
Videosoftware Final Cut Pro für iPad 2 vorgestellt
Gestern stellte Apple die neue Videobearbeitung Final Cut Pro für iPad 2 vor, mit der die Videoproduktion […] (00)
Elon Musk schickt Experten nach China
Tom Zhu, einer der drei leitenden Manager, die derzeit auf der Website von Tesla aufgeführt […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News