Merz strebt historische Kanzlermehrheit an: Rentendebatte geht in die heiße Phase
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt für die anstehende Abstimmung über das umstrittene Renten-Gesetz im Bundestag: Er möchte die sogenannte Kanzlermehrheit von 316 Stimmen erringen. Diese Zielmarke geht über das notwendige Maß hinaus und hebt die Bedeutung der Abstimmung, nicht nur als technisches, sondern auch als symbolisches Votum, hervor. Mit 328 Stimmen im Rücken könnte die Koalition einen komfortablen Puffer aufweisen, doch Merz will ein deutliches Signal der Stärke und Geschlossenheit der Regierungskoalition senden.
Die Linken haben mit ihrer Ankündigung, sich der Abstimmung zu enthalten, die Hürden für die Koalition noch weiter gesenkt. Bei Enthaltung der 64 linken Abgeordneten schrumpft die erforderliche Mehrheit, und die Koalition könnte theoretisch schon mit 284 Stimmen erfolgreich sein. Doch die CDU will sich nicht auf äußere Faktoren verlassen. Fraktionsgeschäftsführer Steffen Bilger (CDU) betont die Eigenständigkeit der Abstimmung, während die SPD geschlossen hinter dem Entwurf steht.
Kanzler Merz äußerte sich optimistisch über den Ausgang der Abstimmung. Dies ist nicht nur ein Rechenexempel, sondern eine Demonstration der politischen Geschlossenheit. Innerhalb der Union gibt es allerdings Abweichler, die sich skeptisch zum dauerhaften Rentenniveau äußern. Das begleitmalige Reformpapier, welches ohne Bundestagsbeschluss auskommt, soll Skeptiker beschwichtigen und Perspektiven für eine umfassende Rentenreform bieten.
Ein Scheitern der Abstimmung, so warnt Merz eindringlich, könnte weitreichende Konsequenzen für die Stabilität Deutschlands und Europas haben. Trotz interner Unstimmigkeiten hofft die Union darauf, die überwiegende Mehrheit ihrer Abgeordneten hinter dem Entwurf zu vereinen und so die politische Handlungsfähigkeit der Koalition eindrucksvoll zu unterstreichen.

