Merz drängt auf rasche Rentenreform: Der Balanceakt zwischen Aktivrente und Haltelinie
Kanzler Friedrich Merz hat erneut Nachdruck auf eine zeitnahe Entscheidung bezüglich der Rentenreform gelegt und hofft auf einen Abschluss der Diskussion bis zum Jahresende. In Berlin, beim Wirtschaftsgipfel ausgerichtet von der 'Süddeutschen Zeitung', äußerte er sich offen zu eventuellen Gesprächen über mögliche Verschiebungen des geplanten Rentenpakets, unterstrich jedoch, dass aufgrund weiterer anstehender legislativer Entscheidungen rasches Handeln erforderlich sei.
Ein zentraler Punkt der geplanten Reform ist die Einführung einer sogenannten 'Aktivrente', die Anreize für längeres Arbeiten schaffen soll. Diese soll spätestens am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Merz unterstrich, dass für die Realisierung dieser Vision das umfassende Gesetzespaket noch die parlamentarischen Hürden im Bundestag und Bundesrat überwinden müsse, wobei letzterer bereits am 19. Dezember tagt.
Der Kanzler zeigte sich in Solidarität mit der Jungen Union hinsichtlich umfassender Reformen der sozialen Sicherungssysteme, welche alle drei Säulen der Altersvorsorge – gesetzliche Rente sowie private und betriebliche Vorsorge – umfassend erneuern sollen. Er äußerte Optimismus, dass auch die Sozialdemokraten bereit sind, diesen Reformpfad zu beschreiten.
Der Protest der Jungen Union gegen das gegenwärtige Rentenpaket, besonders im Hinblick auf die 'Haltelinie' des Rentenniveaus im Verhältnis zu den Löhnen, bleibt ein heikles Thema. Trotz des klaren Widerstands, der beim letzten Deutschlandtag geäußert wurde, bleibt Merz zuversichtlich. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD sieht vor, die Haltelinie bei 48 Prozent bis 2031 zu verlängern, was weiterhin ein zentraler Diskussionspunkt in der Rentenpolitik darstellt.

