Merz' Brasilien-Kommentar sorgt für diplomatische Spannung
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) löste mit seinen Äußerungen über die brasilianische Stadt Belém Verwirrung aus. Vizekanzler Lars Klingbeil ist jedoch zuversichtlich, dass sich eventuelle Missverständnisse rasch klären lassen. Er betonte bei einer Reise in China, dass der Kanzlerbesuch insgesamt positiv verlaufen sei und bereits gemeinsame Projekte mit Brasilien angestoßen wurden. Klingbeil nahm die Irritationen wahr, zeigt sich jedoch gelassen: "Die werden wir sehr schnell ausräumen" sagte er und verteidigte Merz' Freimütigkeit im Umgangston.
Merz hatte nach seiner Rückkehr aus Südamerika vor Vertretern der deutschen Wirtschaft wenig schmeichelhaft über Belém gesprochen, was für Aufsehen sorgte. Er berichtete, dass keiner der mitgereisten Journalisten den Wunsch geäußert habe, in der Stadt zu verweilen. Die Rückkehr nach Deutschland sei daher von allgemeiner Erleichterung begleitet worden, da er Deutschland als eines der schönsten Länder der Welt betrachtet.
Die Reaktionen ließen nicht auf sich warten. Mehrere brasilianische Medien griffen die Kommentare des CDU-Chefs auf, und Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva mischte sich mit einem Augenzwinkern in die Diskussion ein. Er schlug Merz humorvoll vor, auch die weniger offiziellen Facetten Beléms zu erkunden, von der lokalen Küche bis hin zu den Tanzbars, und merkte an, dass die Stadt und die Region Pará deutlich mehr Qualität bieten würden als Berlin.

