Merkel und Steinmeier sollen vor Kundus-Ausschuss

Berlin (dpa) - Die Opposition will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier im Kundus-Untersuchungsausschuss vernehmen.

SPD, Grüne und Linke legten am Donnerstag eine Liste mit 40 Zeugen vor, die auch eine erneute Befragung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vorsieht. Die Opposition kann die Zeugenliste auch ohne die Zustimmung der Koalition durchsetzen. Union und FDP können allenfalls noch auf die Termine Einfluss nehmen.

Der Untersuchungsausschuss befasst sich seit einem halben Jahr mit dem von einem Bundeswehroberst befohlenen Luftangriff auf zwei Tanklaster, bei dem am 4. September 2009 bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt wurden. Die Zeugenliste, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, sieht einen Abschluss der Beweisaufnahme mit Auftritten Merkels und ihres früheren Kanzleramtschefs de Maizière am 16. Dezember vor. Die geplante Ladung des früheren Außenministers Frank-Walter Steinmeier für den 11. November gilt als Zugeständnis an die Koalition, die eine Anhörung des SPD-Politikers ohnehin durchgesetzt hätte.

Guttenberg soll für den 30. September geladen werden. Die Opposition strebt eine Gegenüberstellung des CSU-Politikers mit den von ihm entlassenen Spitzenberatern an - dem früheren Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Ex-Staatssekretär Peter Wichert. Alle drei sind bereits einzeln vom Ausschuss befragt worden und hatten widersprüchliche Aussagen gemacht.

Die Koalition hat eine Gegenüberstellung abgelehnt. SPD und Linke wollen sie nun vor dem Bundesgerichtshof durchsetzen. Die gemeinsame Klage wurde am Donnerstag eingereicht. Am Freitag will die SPD in einem Gespräch der Fraktionsspitzen versuchen, auch die Grünen ins Boot zu holen. Die verlangen von den Sozialdemokraten im Gegenzug eine Unterstützung der geplanten Normenkontrollklage gegen den ZDF-Staatsvertrag.

Auf der Zeugenliste stehen auch mehrere hochrangige Militärs, darunter der zurückgetretene Kommandeur der internationalen Schutztruppe ISAF, US-General Stanley McChrystal. Dass dieser eine Aussagegenehmigung der US-Regierung erhält, gilt aber als ausgeschlossen.

Die Koalition hat bereits in den letzten Sitzungen deutlich gemacht, dass sie die Ausschussarbeit möglichst schnell abschließen möchte. «Ich habe keinen Bedarf an weiteren Zeugen», sagte Unions-Obmann Ernst-Reinhard Beck (CDU). Die Opposition kann die Zeugen aber über ihr gesetzliches verankertes Minderheitenrecht durchsetzen.

Bundestagsseite zum Kundus-Ausschuss

Konflikte / Bundeswehr / Untersuchungsausschuss / Afghanistan
08.07.2010 · 17:52 Uhr
[1 Kommentar]
 
Drei Surfer in Mexiko getötet - Festnahmen
Tijuana (dpa) - Drei in Mexiko vermisste Surfer aus Australien und den USA sind tot gefunden […] (00)
Nitro zeigt «24-Stunden-Rennen» vom Nürburgring
Der Fernsehsender Nitro überträgt in diesem Jahr wieder das legendäre 24-Stunden-Rennen auf dem […] (00)
Societe Generale-Aktie springt: Gewinn übertrifft Erwartungen
Die Aktien der Societe Generale verzeichneten am Freitag einen Anstieg, nachdem die […] (00)
Glückwunsch von Trump: Formel-1-Sternstunde für Lando Norris
Miami (dpa) - Im Rausch seines Debütsiegs in der Formel 1 waren für Lando Norris selbst die […] (00)
Bruce Willis: So geht es dem demenzkranken Hollywood-Star
(BANG) - Rumer Willis gibt ein Update zum Gesundheitszustand ihres Vaters Bruce Willis. Die […] (02)
Der Discman – Die Wiederauferstehung eines Klassikers
Der Discman, eine Erfindung, die in den 80er Jahren die Art und Weise, wie wir unterwegs Musik […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
06.05.2024(Heute)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News