Meeresbeauftragter auf der Kippe: Debatte über Symbolpolitik entfacht
Der Widerstand ist spürbar und die Diskussion entfacht: Steffi Lemke, bisherige Bundesumweltministerin, kritisiert die Pläne der frisch vereidigten Bundesregierung, die Position des Meeresbeauftragten im Bundesumweltministerium abzuschaffen. Bei ihrer ersten Kabinettssitzung hatte die neue Regierung beschlossen, diverse Beauftragten-Stellen zu streichen, darunter auch die Rolle des Meeresbeauftragten, ebenso wie die des Sonderbeauftragten für internationale Klimapolitik und des Bevollmächtigten für Migrationsabkommen.
Lemke betonte, dass die Funktion des Meeresbeauftragten, derzeit von Sebastian Unger ausgeübt, keine zusätzlichen Kosten verursache. Unger agiere in dieser Rolle neben seiner regulären Tätigkeit im Ministerium, ohne zusätzliche Vergütungen oder personelle Ressourcen zu beanspruchen. Die ehemalige Ministerin sieht hierin keine finanziellen Einsparungen, sondern wirft der Regierung von Union und SPD vor, Symbolpolitik zu betreiben.
Die geplante Abschaffung dieser Rolle wird voraussichtlich auch ein zentrales Thema auf der heutigen Nationalen Meereskonferenz in Berlin sein. Diese Veranstaltung, initiiert von Lemkes Ministerium, bringt etwa 400 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die Prioritäten der deutschen Meerespolitik zu diskutieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei internationalen Ereignissen, wie der kommenden UN-Ozeankonferenz in Nizza im Juni. Zum feierlichen Abschluss der Konferenz wird der neue Umweltminister Carsten Schneider erwartet.