Märkte und Trends 2015

(lifepr) Frankfurt am Main, 01.12.2014 - Wer einen Garten hat, kennt die Fragen: Was soll gepflanzt werden? Was wächst überhaupt vor Ort? Wer übernimmt die Pflege? Oder doch besser die Fläche als Stellplatz nutzen und dafür Topfpflanzen anschaffen? Jede Entscheidung ist mit Vor- und Nachteilen verbunden. Viele Länder haben sich in den letzten Jahren entschieden. Wildwuchs soll nicht mehr möglich sein, klare Vorgaben sollen das Wachstum lenken. Und so ähneln inzwischen zahlreiche Volkswirtschaften einem Bonsai.

Bonsai bedeutet aus dem Japanischen übersetzt "Baum in einer Schale". Er wird mit viel Aufwand und Pflege zu einem Miniaturabbild eines richtigen Baumes geformt. Damit dies gelingt, bedarf es starker Eingriffe in den natürlichen Wachstumsprozess. Am Ende eines jahrelangen Mühens entsteht zumeist ein harmonisches Bäumchen. Der materielle Nutzen ist aber überschaubar. Denn ein Bonsai kann keinen Schatten spenden, uns nicht ernähren, kein Material zum Bau von Häusern oder Schiffen und nicht einmal Brennholz liefern. Der "Bonsai" steht somit für ein "Wachstum ohne Größe". Er verkörpert unser Hauptszenario für den Ausblick 2015, dem wir eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 70 % beimessen.

Nach den Exzessen, die zur Finanz- und Staatsschuldenkrise geführt haben, gab es starke Bestrebungen, die Triebkräfte des Wachstums zu beeinflussen. Auswüchse, die Banken und Staaten an den Rand des Zusammenbruchs geführt haben, sollen künftig unterbunden werden. Die Volkswirtschaften wurden gleichsam "in Schalen gepflanzt" und durch verschiedenartige Regulierungen so wie die kleinen Bonsais gekürzt und geformt. Zunächst schienen sich Erfolge einzustellen. Es kam zu einem Wachstum. Dabei gilt: Je gelenkter das Wachstum, desto empfindlicher die Volkswirtschaft. Der Bonsai ist eben eine hoch sensible Pflanze in einer kleinen Schale. Mittlerweile limitieren aber in vielen Ländern der permanente Rückschnitt sowie die geringe Menge an Nährboden die Ausweitung des Produktionspotenzials. Die Wachstumsraten verharren entsprechend auf niedrigem Niveau. Für Eigeninitiative ist kein Platz mehr. Sowohl in Japan als auch in der Eurozone verlässt man sich fast vollständig auf die Wirkungskräfte der Geldpolitik. Bei zu viel Liquidität fangen aber die Wurzeln an zu faulen.

Nicht nur der stark kultivierte Bonsai ist sehr anfällig. Fast alle Pflanzen können durch Witterungsverhältnisse strapaziert werden. Gartenbesitzer mit großen Rasenflächen können ein Lied davon singen. In der Natur geht die Schädigung im Extremfall so weit, dass eine Wüste entsteht. Diese Vegetationsform ist durch Kargheit geprägt. Große üppige Gewächse sind eher die Ausnahme und nur wenige Arten sind für diesen Lebensraum geeignet. In einer Volkswirtschaft wirken fehlende Strukturreformen und in der Folge ausbleibende Investitionen wie die Rodung einer Waldfläche. Durch Erosion wird der fruchtbare Erdboden zerstört und die Wachstumsgrundlage entzogen. Der verbleibende Sand kann die Liquidität der Notenbanken nicht halten, so dass sie schnell versickert. Unser negatives Szenario "Wüste" hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 15 %.

Jeder Garten bedarf der Pflege und einer gewissen Ordnung. Es wird aber vornehmlich auf die Kräfte der Natur vertraut und nur in geringem Ausmaß eingegriffen. Der Artenreichtum in Streuobstwiesen steht für Vielfalt und Umtriebigkeit. Übertragen auf die Wirtschaftspolitik heißt dies: "So viel Markt wie möglich und so viel Staat wie nötig" (Karl Schiller). Wo ausufernde Regulierung zurückgenommen wird, können sich innovative Kräfte und entsprechend Investitionen entfalten - so wie in einem "Obstgarten". Dies ist unser positives Szenario, dem wir eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 15 % beimessen. In diesem Umfeld stellt sich eine ertragreiche Ernte ein. Zwar lässt sich nicht genau vorhersagen, an welchen Ästen die meisten Früchte hängen werden, doch aufgrund der Größe und Stabilität kommt es zu einem erfreulichen Gesamtertrag. Auch in Obstgärten müssen in gewissen Abständen Rückschnitte vorgenommen werden, um die Fruchtholzbildung anzuregen. Künstliche Bewässerung ist nur in besonderen Dürrejahren notwendig. Auch dauerhafte Liquidität durch die Geldpolitik ist nicht angebracht - und mitunter sogar schädlich. So gehen wir davon aus, dass die westlichen Notenbanken im "Obstgarten-Szenario" von der extrem expansiven Geldpolitik Abstand nehmen werden.
Finanzen & Versicherungen
[lifepr.de] · 01.12.2014 · 09:58 Uhr
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