Lohngefälle im sozialen Sektor: Deutlicher "Care Pay Gap" sichtbar

Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie des Deutschen Roten Kreuzes unterstreicht ein signifikantes Lohngefälle im sozialen Sektor im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Deutschland. Trotz einer Verringerung der Differenz in den vergangenen Jahren erreichte die Lohnlücke bei Vollzeitbeschäftigten im Jahr 2021 immer noch eine Quote von 17 Prozent. Die Studie, die den Titel "Vor dem Kollaps? Beschäftigung im sozialen Sektor" trägt, lässt erkennen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in sozialen Berufsfeldern – insbesondere in der Kinderbetreuung, Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie in sozialpädagogischen Bereichen – finanziell weniger gewürdigt werden als in anderen Wirtschaftszweigen.

Benannt wird das Phänomen als "Care Pay Gap". Diese Bezeichnung unterstreicht den Vergleich zur bekannteren Lohnlücke, dem Gender Pay Gap, welcher den Unterschied im Entgelt zwischen Frauen und Männern beschreibt. Gemäß Daten des Statistischen Bundesamtes lag dieser bei unverändert 18 Prozent. Der "Care Pay Gap" spiegelt eine parallele Problematik wider und ist zugleich durch den hohen Anteil weiblicher Beschäftigter in sozialen Berufen mit der Genderthematik verknüpft.

Die Studienmacher pointieren, dass die monetäre Wertung von Vollzeitarbeit im sozialen Sektor hinter jener anderer Branchen zurückbleibt. Ein reiner Vergleich führt zwar zu einer Reduzierung des "Care Pay Gaps", jedoch bleibt ein unerklärter Restbestand auch nach Anpassung aller berücksichtigten Variablen bestehen. Die Autoren der Studie prognostizieren, dass eine vollständige Auflösung des Lohnunterschieds unrealistisch erscheint.

Joß Steinke, Bereichsleiter beim Deutschen Roten Kreuz und Koautor der Studie, legt den Fokus auf politische Akteure und Entscheidungsträger. Diese müssten den Wert sozialer Tätigkeiten für die Gesellschaft anerkennen und entsprechende Investitionen tätigen. Er ruft dazu auf, grundlegende Fragen zu diskutieren: die nach dem Wert des sozialen Sektors und den adäquaten Kosten, die eine Gesellschaft dafür zu tragen bereit ist. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 18.03.2024 · 08:00 Uhr
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