Linde erhöht Dividende und kauft weitere Aktien zurück - Aktie schließt mit deutlichem Plus

Linde verfüge über eine robuste Bilanz und einen anhaltenden Liquiditätsüberschuss, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Deswegen soll es ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu fünf Milliarden US-Dollar geben. Es werde das noch bis zum 1. Februar laufende Programm über bis zu sechs Milliarden Dollar ersetzen, hieß es. Zudem kündigte Linde an, die Quartalsdividende um 10 Prozent auf 1,06 US-Dollar je Aktie zu erhöhen.

Die Quartalsdividende liege dabei über der Konsensschätzung des Marktes, schrieb Commerzbank-Analyst Fabian Semon am Dienstag in einer Studie. Zum Thema Aktienrückkäufe befand er, Linde könne sich die Fortsetzung leisten.

Der weltgrößte Industriegasekonzern machte trotz der Corona-Pandemie zuletzt gute Geschäfte. Nachdem im Mai die Ziele zunächst noch gekappt worden waren, erhöhte der DAX-Konzern nach einem Gewinnplus im dritten Quartal Anfang November die Messlatte für den Jahresgewinn. Damit peilt Linde nunmehr einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 8,05 bis 8,10 Dollar an, was währungsbereinigt einem Anstieg um 12 Prozent entspricht. Auch für das vierte Quartal hatte das Management ein Gewinnplus angekündigt. Seine Jahreszahlen will Linde am 5. Februar vorlegen.

Der Konkurrent der französischen Air Liquide beliefert die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil der Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, jeweils gut 20 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und Asien.

Künftig will der Konzern das Geschäft mit Wasserstoff stark ausbauen. Linde erzielt eigenen Angaben zufolge aktuell mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz mit Produktion, Vertrieb, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff. Linde hofft, das Geschäft in Zukunft vervierfachen zu können. Gerade bei großen Transportmitteln wie Lastwagen, Zügen, Fähren und Bussen werde sich Wasserstoff zuerst durchsetzen.

Linde-Aktien profitieren von Aktienrückkauf und Dividendenerhöhung

Die Ankündigung einer Dividendenerhöhung und weiterer Aktienrückkaufe hat den Linde-Aktien am Dienstag einen Kurssprung beschert. Die Papiere des Industriegasekonzerns machten ihre Vortagesverluste mit plus 3,54 Prozent mehr als wett und schlossen bei 210,40 Euro. Zugleich stoppten sie damit ihren Abwärtstrend der vergangenen zwei Wochen.

Am Vorabend hatte Linde mitgeteilt, dass die Quartalsdividende um 10 Prozent auf 1,06 US-Dollar je Aktie steigt. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 5 Milliarden Dollar angekündigt. Es soll das noch bis zum 1. Februar laufende Programm ersetzen.

Die Quartalsdividende liege etwas über seiner Erwartung sowie der mittleren Marktschätzung, sagte Commerzbank-Analyst Fabian Semon. Mit einem Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Ergebnis (Ebitda) von zwei könne sich der Gasekonzern die Fortsetzung von Aktienrückkäufen leisten, nicht zuletzt angesichts eines erwarteten operativen freien Mittelzuflusses von 3,4 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr.

Ein Händler verwies darauf, dass der maximale Aktienkaufbetrag von 15 Prozent des Grundkapitals nur ein theoretischer Wert sei. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses könnte der Konzern rund 20 Millionen Aktien erwerben, was 3,8 Prozent aller Papiere entspreche. Eine positive Überraschung sei hingegen die Dividendensteigerung um 10 Prozent. Linde sei eines der ganz wenigen Unternehmen, das im Krisenjahr 2020 ein zweistelliges Gewinnwachstum ausweisen dürfte.

Die Linde-Aktien mussten im Zuge des Corona-Crashs vergangenen März kräftig Federn lassen. Vom alten Höchststand knickten sie um rund 37 Prozent auf 130,45 Euro ein. In der Folgezeit kam es dank der Hoffnung auf eine halbwegs schnelle Wirtschaftserholung deutlichen Kurserholung. Mit einem Jahresschlusskurs von 213 Euro wurden die Verluste aus dem Crash bereits mehr als aufgeholt. Trotz des Corona-Einbruchs gewann das Papier damit 2020 rund 12 Prozent. Seit Anfang 2021 ist die aktuelle Bilanz mit minus 1,3 Prozent hingegen noch negativ.

GUILDFORD / FRANKFURT (dpa-AFX)

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[finanzen.net] · 26.01.2021 · 17:47 Uhr
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