Lengsfelds Dekolleté-Wahlkampf geht weiter
«Es wird ähnlich frech sein», sagte die 57-Jährige der «Bild am Sonntag». Sie schränkte allerdings ein: «Ich werde auch jetzt keinen Oben-Ohne-Wahlkampf führen.» Ihr jetziges Plakat zeigt Lengsfeld und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freizügig dekolletiert mit der Unterzeile «Wir haben mehr zu bieten».
CDU-Vize Christian Wulff kritisierte das Lengsfeld-Plakat als nicht gelungen. Humor und Spaß dürfe es auch in der Politik geben, sagte er. «Aber nicht jeder Spaß gelingt. Mehr fällt mir dazu nicht ein.» Lengsfeld hätte CDU-Chefin Merkel nach Ansicht des niedersächsischen Regierungschefs vor dem Entwurf des Dekolleté-Plakats um Zustimmung fragen sollen. Mit Blick auf ein Gespräch von Merkel mit Lengsfeld ergänzte er: «Die Tatsache, dass keines der Plakate mehr hängt, sagt ja vielleicht 'ne ganze Menge aus, wie das Gespräch gelaufen ist.»
Lengsfeld wies Wulffs Äußerung allerdings zurück. «Es hat definitiv kein Gespräch zwischen Merkel und mir gegeben, und es gibt definitiv keine Aufforderung der Kanzlerin, diese Plakate abzuhängen», sagte sie der dpa. Dass in manchen Ecken von Kreuzberg und Friedrichshain kaum mehr Busen-Plakate zu finden sind, erklärte Lengsfeld so: «Die sind geklaut worden.» Es gebe auch zahlreiche seriöse Interessenten, darunter die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung, das Bonner Haus der Geschichte, viele Wohltätigkeits-Organisationen und private Sammler.