Leichte Verluste bei deutschen Bundesanleihen – Blick richtet sich auf Konjunkturdaten und Zentralbankpolitik
Am heutigen Handelstag verzeichneten die deutschen Bundesanleihen bis zum Mittag eine leichte Abwärtsbewegung, wobei der Euro-Bund-Future, ein als richtungweisend geltender Terminkontrakt, einen Rückgang um 0,16 Prozent auf 130,56 Punkte zeigte. Im Zuge dessen kommt es zu einem leichten Anstieg der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,55 Prozent. Beobachter des Finanzmarktes sind derzeit konfrontiert mit einer Überflutung an Konjunkturzahlen. Die Frühindikatoren des europäischen Zahlenwerks, die heute vor dem Mittag herausgegeben wurden, umfassten diverse Wachstums- und Inflationsdaten. Trotz einer Stabilität der Inflation im Euroraum für den Monat April, fiel besonders die rückläufige Kerninflation ins Auge – mit besonderem Augenmerk auf die fallenden Preise im Dienstleistungssektor. Dies ist für die Europäische Zentralbank von besonderer Bedeutung, da sie darin Hinweise auf die Auswirkung der zuletzt gestiegenen Löhne auf das allgemeine Preisniveau sieht. Überraschend wiesen Wachstumszahlen eine positive Entwicklung auf. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone wuchs im ersten Quartal um 0,3 Prozent und lag damit nicht nur über den Prognosen, sondern zeigte auch Erholung von einem zuvor verzeichneten leichten Rückgang. Experten von Capital Economics sehen in diesen Zahlen jedoch keinen Einfluss auf die von der EZB für Juni antizipierte Zinssenkung. Investoren blicken am heutigen Nachmittag zudem gen Westen, wo wirtschaftliche Frühindikatoren aus den USA sowie Daten zum Immobilienmarkt erwartet werden. Auch startet heute die Zinssitzung der US-Zentralbank Fed, deren Ergebnisse für Mittwochabend angekündigt sind. Aufgrund einer anhaltenden zähen Inflationsrate in den Vereinigten Staaten wird eine Zinssenkung allerdings nicht angenommen. Vielmehr richtet sich das Interesse auf die geldpolitischen Signale für den weiteren Verlauf dieses Jahres. (eulerpool-AFX)