Krypto-Kollaps zieht lange Haftstrafe nach sich: 25 Jahre Gefängnis für Sam Bankman-Fried
In einer wegweisenden Entscheidung hat Richter Lewis Kaplan Sam Bankman-Fried, den umstrittenen Gründer der digitalen Handelsplattform FTX, zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt. Die Anklage hatte zuvor bis zu 50 Jahre gefordert, während die Verteidigung auf eine deutlich mildere Strafe von sechs Jahren plädierte. Diese Urteilsverkündung bildet einen vorläufigen Gipfel in der spektakulären Absturzgeschichte eines der einst leuchtenden Sterne am Krypto-Himmel.
Die Pleite von FTX Ende 2022 und die anschließende Festnahme Bankman-Frieds auf den Bahamas lösten eine Schockwelle im Kryptosektor aus. Der vormalige Krypto-Vorzeigeunternehmer sah sich mit dem Vorwurf der Veruntreuung von Kundenvermögen konfrontiert, wobei auch Enthüllungen um den mit FTX eng verbundenen Hedgefonds Alameda Research zur Tragweite des Finanzskandals beitrugen.
Bankman-Fried, dem ein Mangel an Verständnis für die finanziellen Angelegenheiten seiner Firmen nachgesagt wurde, musste sich nicht nur dem Vorwurf der "unübertroffenen Gier" stellen, sondern auch im Angesicht seiner Ex-Mitarbeiter, die ihm Rechtsverstöße zuschrieben. Die Stimmung im Gerichtssaal erreichte einen Höhepunkt, als Bankman-Fried zu seiner Verteidigung bemerkte, es gebe Möglichkeiten, die Investoren teilweise zu entschädigen, unter anderem durch Wertsteigerungen bei Beteiligungen wie Anthropic.
Die Kritik blieb jedoch nicht aus: Geprellte Kunden und der als Notmanager von FTX eingesetzte John J. Ray beleuchteten die harsche Realität des Milliarden-Lochs in der Kasse von FTX. Ray unterstrich die Schwere der Taten Bankman-Frieds in einem Gerichtsbrief, in dem er die Diskrepanz zwischen verbliebenen und den Kunden zustehenden Bitcoin aufzeigte.
Trotz der diskutierten möglichen Entschädigungen zeigte sich Richter Kaplan unbeeindruckt und betonte die Schwere des Verbrechens. Die Strafe sollte auch eine angemessene Abschreckung darstellen, um Respekt vor dem Gesetz zu stärken, eine Ansicht, die auch Staatsanwalt Damian Williams vertrat.
Das Urteil markiert einen dramatischen Fall von der Spitze des Krypto-Olymps in den Abgrund für Bankman-Fried, der einst als das strahlende Gesicht einer neuen Finanzära galt – eine Ära, die von Werbeikonen wie Tom Brady und Katy Perry unterstützt wurde. (eulerpool-AFX)