Kristina Köhler - Nachwuchstalent im Kabinett
Nun wird sie als Familienministerin Nachfolgerin von Ursula von der Leyen. Als bekennender Fan des damaligen Kanzlers Helmut Kohl wollte Köhler bereits früh in die Junge Union eintreten, musste aber feststellen, dass sie das Mindestalter noch nicht erreicht hatte. Mit 14 wartete sie aber nicht länger - und ging von der Nachwuchsorganisation aus in schnellen Schritten die Karriereleiter in der CDU nach oben.
Im BND-Ausschuss des Bundestags heimste sie in der vergangenen Wahlperiode Lob ein für Befragungen von Frank-Walter Steinmeier, Joschka Fischer und Otto Schily. Dabei hatte es auch in ihrer Partei zunächst unter der Hand Vorbehalte gegeben, ob die junge, zierliche und zerbrechlich wirkende Frau diesen Schwergewichten gewachsen sein werde.
Bei der Bundestagswahl war es Köhler gelungen, der gestandenen SPD-Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul das Wiesbadener Direktmandat abzujagen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Hessens Ministerpräsident Roland Koch hatten im Wahlkampf für sie geworben.
In Wiesbaden hatte sich Köhler vor Jahren an die Spitze der Protestbewegung gegen einen Umzug des Bundeskriminalamtes (BKA) nach Berlin gesetzt. Das BKA behielt seinen Sitz in der hessischen Landeshauptstadt.
Köhler studierte in Mainz Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte. Seit 2002 vertritt sie Wiesbaden im Bundestag. Erst im vergangenen Februar promovierte sie bei dem Politologen Jürgen Falter. Köhler gilt in der CDU als ausgesprochen couragiert. Beim Kampf gegen Extremismus kenne die zierliche Frau kein Pardon, heißt es.
Aus ihrer Zielstrebigkeit machte Köhler schon früh keinen Hehl. Nach ihrem Abitur in Wiesbaden 1997 beschrieb Köhler in der Abi-Zeitung ihre Zukunftspläne. Längerfristig wolle sie die erste Frau sein, «die Ehe, Kinder und Karriere unter einen Hut bringt, ohne dass irgendein Teil darunter leidet und ohne jemals zur Feministin zu werden».