Kreativität trifft Realität: Taiwanesische TV-Serie 'Zero Day' wagt Tabubruch
In Taiwan sorgt eine mutige neue TV-Produktion für Aufsehen: Die Dramaserie 'Zero Day' beschäftigt sich mit einem Szenario, das für viele Filmschaffende lange Zeit als zu heikel galt – einer hypothetischen Invasion durch China. Angesichts zunehmender militärischer Bedrohungen durch China, die kürzlich durch eine massive Konzentration von Marine- und Luftstreitkräften verstärkt wurden, stellt die Serie die kurzfristige Vorbereitungs- und Abwehrsituation Taiwans dar.
Cheng Hsin Mei, die Showrunnerin hinter 'Zero Day', äußerte, dass der Einfluss Chinas auf die Filmproduktion in Taiwan so stark sei, dass die kreative Freiheit der Insel eingeengt werde. Trotz der demokratischen Verhältnisse auf der Insel würden sich Filmschaffende oft einer Art von Selbstzensur unterziehen, aus Furcht vor chinesischen Repressalien.
Diese Ängste reichen von drohender Berufsgefährdung bis hin zur Sicherheit von Familienmitgliedern, die in China arbeiten. Für das Produktionsteam bedeutete dies, Herausforderungen wie anonym bleibendes Personal und den plötzlichen Ausstieg eines Regisseurs zu bewältigen.
Trotz dieser Schwierigkeiten setzt die Serie auf die Macht des Geschichtenerzählens, um die Realität der Bedrohung ins Bewusstsein zu rufen. Der Trailer zur Serie, der im Juli veröffentlicht wurde, hat bereits das Interesse der taiwanesischen Öffentlichkeit geweckt. Die Serie malt mehrere mögliche Bedrohungen für Taiwan aus, darunter eine globale Finanzkrise und die Aktivierung von chinesischen Schläferagenten.
Einer der Charaktere, ein fiktiver taiwanesischer Präsident, fordert in einer eindringlichen Rede im Showtrailer Einheit und Entschlossenheit, bevor eine chinesische Propagandameldung die Fernsehsendung unterbricht. Der in Taipei lebende Milton Lin dankte der Serie für ihre wichtige Aufklärungsarbeit.
'Sie hilft den Taiwanern zu verstehen, dass wir einem starken Feind gegenüberstehen, der uns übernehmen möchte, und wie wir mit Einigkeit solchen Bedrohungen begegnen sollten', so Lin.