Konstanz in Chinas Geldpolitik: MLF-Leitzins bleibt unverändert bei 2,5 Prozent
Wie aus der jüngsten Mitteilung der People's Bank of China (PBoC) hervorgeht, wird der einjährige Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) unverändert auf dem Niveau von 2,5 Prozent gehalten. Marktbeobachter hatten diese Entscheidung der chinesischen Notenbank mehrheitlich so antizipiert. Der MLF-Leitzins verweilt bereits seit dem vergangenen Sommer bei besagtem Wert.
Die Stabilität dieses Referenzzinses steht im Kontrast zu den gelockerten Kreditbedingungen, denen sich die chinesischen Finanzinstitute im Februar angenähert hatten. Vor dem Hintergrund einer verhaltenen Konjunkturentwicklung und anhaltenden Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt hatten die Banken den fünfjährigen Schlüsselzins (Loan Prime Rate, LPR), welcher als Benchmark für die Kreditzinsen dient, von 4,2 Prozent auf 3,95 Prozent nach unten korrigiert.
Parallel zur Beibehaltung des MLF-Zinssatzes informierte die Zentralbank über die Rückführung liquider Mittel aus dem Bankensystem um 94 Milliarden Yuan, was etwa 12 Milliarden Euro entspricht. Dieser Schritt soll der Entstehung von Überschussliquidität vorbeugen.
Vor dem Hintergrund anhaltender Wirtschaftsherausforderungen wie etwa der Immobilienkrise und eines gemäßigten Privatkonsums, prognostizieren Experten weitere Erleichterungen der Kreditbedingungen im Laufe des Jahres für die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit.
Tommy Wu, Analyst bei der Commerzbank, bemerkte, dass das avisierte Wachstumsziel Chinas von 5 Prozent für das aktuelle Jahr ambitioniert sei. Die Volkswirtschaft sieht sich starkem Gegenwind ausgesetzt. Eine Realisierung dieses Ziels, so Wu, würde wahrscheinlich kraftvollere politische Stimulanzen erfordern. (eulerpool-AFX)