Kommission: BP stellte nicht Profit über Sicherheit

Washington (dpa) - Eine unabhängige Kommission zur Untersuchung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat den britischen Konzern BP in einem grundsätzlichen Punkt entlastet.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Ölriese bewusst größeren Wert auf Profit als auf Sicherheit gelegt habe, sagte der Chef des von US-Präsident Barack Obama eingesetzten Gremiums, Fred Bartlit, am Montag in Washington.

Die Schuld für die Ölpest ist der Kommission zufolge nicht allein beim BP zu suchen, sondern in der ganzen Branche. So gehe die Industrie insgesamt große Risiken ein, weil sie die Technologie für Ölbohrungen in den vergangenen Jahren wesentlich schneller vorangetrieben habe als die dazugehörigen Sicherheitsmaßnahmen, betonte das Gremium. Es scheine in der Branche «ein falsches Gefühl von Sicherheit» zu geben, sagte Kommissionsmitglied Bill Reilly.

Allerdings habe BP vor der Explosion der Bohrinsel «Deepwater Horizon» Warnzeichen nicht beachtet, wie die Kommission schon vor Wochen feststellte. So hätten gleich mehrere Tests auf Probleme mit dem Zement hingewiesen, der im April zum Abdichten der Ölquelle vor der Küste des Staates Louisiana verwendet wurde. Aber weder BP als Betreiber der Plattform noch die US-Firma Halliburton, die den Zement für den britischen Ölriesen mischte und einsetzte, zogen Konsequenzen.

Umweltgruppen, aber auch einige Mitglieder des US-Kongresses, hatten geargwöhnt, BP habe aus finanziellen Gründen die Arbeiten an der Quelle unter hohem Zeitdruck ausführen lassen. Bis jetzt habe die Kommission aber keinen einzigen Fall gefunden, in denen BP- Beschäftigte eine derartige bewusste Entscheidung gefällt hätten, sagte Bartlit.

Mehr als ein halbes Jahr nach der Explosion der Bohrplattform stellt die Kommission in einer zweitägigen öffentlichen Anhörung die vorläufigen Ergebnisse ihrer Ermittlungen vor. BP war der Betreiber der am 20. April explodierten Ölplattform. Nach dem Unglück mit elf Toten waren innerhalb von drei Monaten insgesamt 780 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen - die bisher größte Umweltkatastrophe in der US-Geschichte. Anfang Dezember will das Gremium den Untersuchungsbericht offiziell vorstellen. Nach Aussagen von Kommissionsmitgliedern decken sich die internen BP-Untersuchungen über das Unglück zu etwa 90 Prozent mit den Erkenntnissen des Gremiums.

Umwelt / USA
08.11.2010 · 20:21 Uhr
[8 Kommentare]
 
EU verweigert zusätzliche Luftabwehr für die Ukraine
Treffen in Luxemburg endet ohne Zusage für zusätzliche Luftabwehrsysteme, trotz steigender […] (00)
Daniel Radcliffe: Beteiligung an Hochzeit von Co-Star
(BANG) - Daniel Radcliffe und Jonathan Groff spielten eine große Rolle bei der Hochzeit von […] (00)
Monster Hunter NOW feiert beeindruckenden Meilenstein!
Monster Hunter Now, ein globales Abenteuer, bei dem man einige der furchterregendsten Monster […] (00)
Apple plant später 2024 eine offizielle Rechner-App auf das iPad zu veröffentlichen
Laut einer Quelle plant Apple im späteren Jahresverlauf die Veröffentlichung einer offiziellen […] (01)
USA zahlen Turn-Missbrauchsopfern 138,7 Millionen Dollar
Washington (dpa) - Das Justizministerium der USA wird 138,7 Millionen US-Dollar an […] (00)
ID veröffentlicht Doku über Aaron Carter
Nur wenige Monate nach Quiet On Set: The Dark Side Of Kids TV hat Investigation Discovery das nächste […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News