Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt in Mossad-Affäre

Hamburg/Köln/Tel Aviv (dpa) - In der Affäre um den Mord an einem führenden Funktionär der radikal-islamischen Hamas in Dubai ermittelt jetzt auch die Staatsanwaltschaft in Köln.

Es werde seit diesem Freitag geprüft, ob ein Ermittlungsverfahren wegen mittelbarer Falschbeurkundung eingeleitet werde, sagte der Sprecher der Kölner Behörde, Günther Feld, am Samstag und bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» (Montag). Details nannte Feld nicht. Unterdessen vertrat Israels stellvertretender Außenminister Danny Ayalon die Auffassung, die diplomatischen Beziehungen zwischen seinem Land und seinen europäischen Verbündeten blieben trotz des Falles solide.

Dem «Spiegel» zufolge gehen auch die deutschen Sicherheitsbehörden davon aus, dass der israelische Geheimdienst Mossad in den Mord an dem Hamas-Funktionär Mahmud al-Mabhuh verwickelt ist. Der Polizeichef von Dubai hatte bereits zuvor erklärt, er sei sich zu 99 Prozent sicher, dass der Mord auf das Konto des Mossad geht. Die Ermittlungen in Dubai hätten dies bestätigt.

Das elfköpfige Mordkommando war mit ausländischen Pässen nach Dubai gereist. Darunter befand sich auch ein Ausweis, der laut «Spiegel» am 18. Juni vergangenen Jahres von der Stadt Köln ausgestellt wurde. Im Frühsommer 2009 habe ein Mann namens Michael Bodenheimer den Pass beantragt. Er habe einen israelischen Pass von 2008 sowie die Heiratsurkunde seiner Eltern vorgelegt. Seine Familie habe deutsche Wurzeln, sie sei von den Nationalsozialisten verfolgt worden. In Köln lebt nach «Spiegel»-Recherchen unter der angegebenen Adresse kein Mann dieses Namens. Mit dem Pass reiste aber am 19. Januar dieses Jahres einer der mutmaßlichen Mossad-Agenten nach Dubai ein.

Ayalon sagte: «Ich sehe keine Krise in den Beziehungen zu unseren europäischen Verbündeten voraus.» Zugleich bekräftigte er, es gebe keinerlei Hinweise auf eine Verstrickung seines Landes in die Ermordung des mutmaßlichen Hamas-Waffenschmugglers Al-Mabhuhs.

Über den Mord an dem 49-Jährigen wollen mehrere EU- Außenminister an diesem Montag am Rande eines Treffens in Brüssel mit dem israelischen Außenminister Avigdor Lieberman sprechen. Lieberman hält sich am Montag in Brüssel zu einem seit längerem geplanten Besuch auf. Er nimmt jedoch nicht an den EU-Beratungen teil. Im Kreis der EU-Außenminister steht der Mord zwar nicht offiziell auf der Tagesordnung, doch könne keineswegs ausgeschlossen werden, dass darüber geredet werde, hieß es in Brüssel.

Konflikte / VAE / Nahost
20.02.2010 · 17:40 Uhr
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