Klingbeils diplomatische Balance: Grenze der Wortwahl und Zustimmung in strategischen Fragen
In der jüngsten Ausgabe der ARD-Talkshow 'Maischberger' stellte Vizekanzler Lars Klingbeil seine Sichtweise zu Bundeskanzler Friedrich Merz' kontrovers diskutierter Äußerung klar: Er selbst würde den Ausdruck 'Drecksarbeit' im Zusammenhang mit Israels Engagement gegen den Iran nicht verwenden. Auf die Frage, ob er Merz' Wortwahl teile, antwortete Klingbeil mit einem differenzierten 'Nein', distanzierte sich jedoch keineswegs von der kritischen Einschätzung des Iran-Regimes durch den Kanzler.
Insbesondere hob er hervor, dass der Iran seit Jahren Israels Existenzrecht in Frage stellt und an seinem umstrittenen Nuklearprogramm arbeitet. Klingbeil betonte die Bedeutung jedes Schrittes, der den Iran in seinem Nuklearbestreben zurückwirft, ungeachtet der Ungewissheit über die jüngsten militärischen Aktionen. Ziel bleibe es, die Herstellung von Nuklearwaffen durch den Iran zu verhindern—ein Punkt, den Klingbeil klar und unmissverständlich unterstützt.
Interessanterweise zeigt Klingbeil durchaus Konformität mit Merz, sie befürworten beide einen Wandel im Iran. Doch während Merz sich andeutungsweise für äußeren Druck stark macht, sieht Klingbeil den Schlüssel zum Regimewechsel im Inneren des Iran selbst. Die Aufforderung, dass ein solcher Umschwung von der iranischen Bevölkerung ausgehen muss, unterstreicht seine Überzeugung eines organischen Wandels von innen heraus.
Bundeskanzler Merz musste nach seiner Aussage von Mitte Juni, dass Israel momentan 'die Drecksarbeit' gegen den Iran für den Westen erledige, viel Kritik einstecken. Dass jedoch Klingbeil bei der strategischen Ausrichtung auf vielfache Zustimmung trifft, verdeutlicht, dass die deutsche Außenpolitik bei aller Wortwahl-Diskrepanz in der Substanz eine bemerkenswerte Geschlossenheit zeigt.