Kiew und Paris schmieden milliardenschwere Rüstungspläne
Der Élysée-Palast in Paris hat die Unterzeichnung einer weitreichenden Absichtserklärung zwischen der Ukraine und Frankreich bekannt gegeben. Ziel ist die Anschaffung von bis zu 100 Rafale-Kampfflugzeugen sowie moderner Abwehrsysteme, Drohnen und Lenkbomben im Wert von mehreren Milliarden Euro.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron betonten die Bedeutung der künftigen Zusammenarbeit. Teil des Programms ist auch die Ausbildung ukrainischer Piloten für die neueste Generation französischer Kampfflugzeuge.
Macron unterstrich, dass die Vereinbarung darauf abzielt, kurzfristig entscheidende militärische Kapazitäten bereitzustellen und die Kooperation über die nächsten zehn Jahre zu intensivieren. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem die Bereitstellung starker französischer Radarsysteme sowie acht Flugabwehrsysteme des Typs SAMP/T.
Kiew plant, eine Luftflotte von mindestens 250 modernen Kampfflugzeugen zu etablieren. Die Frage der Finanzierung bleibt indes offen.
Laut Sender TF1 belaufen sich die Kosten allein für die 100 Rafale-Jets auf mindestens sieben bis zehn Milliarden Euro. Selenskyj ist bestrebt, Gelder für eine zukünftige Co-Produktion der Rafale-Jets zu sichern.
Eine ähnliche Zusammenarbeit bei Drohnen steht im Raum, jedoch bedarf es dazu technischer und finanzieller Vorbereitungen. In der Zwischenzeit blickt die Ukraine auf die eingefrorenen russischen Zentralbankgelder.
Selenskyj hofft, diese als sogenannte Reparations-Kredite zu nutzen und in die nun vereinbarten Projekte investieren zu können. Darüber hinaus einigten sich Frankreich und die Ukraine auf die Lieferung von 55 Elektrolokomotiven des französischen Herstellers Alstom. Dieses Projekt hat ein Volumen von 475 Millionen Euro und wird unter anderem von der Weltbank finanziert.

