KI und Überwachungskameras: Datenschützer warnen vor dem Projekt „Mannheimer Weg 2.0“!

Wer sich die Bilder von vielen Überwachungskameras anschaut, wird schnell feststellen, dass eine gewisse Modernisierung der Technik nicht schaden kann. Denn während über das Internet HD-Bilder aus beinahe jedem Winkel der Welt empfangen werden können, ist die Qualität der Überwachungskameras oft so schlecht, dass Verdächtige nur mit viel Mühe erkannt werden können. Die Stadt Mannheim will bei der Modernisierung aber noch einen Schritt weiter gehen: Die gemachten Aufnahmen sollen zukünftig nicht nur deutlich schärfer sein, sondern auch automatisiert ausgewertet werden. Zum Einsatz kommt dabei ein vom Fraunhofer-Institut entwickelter Algorithmus. Dieser soll verdächtige Bewegungen blitzschnell erfassen können – und dann menschliche Polizisten alarmieren. Die Stadtväter versprechen sich davon einen Zugewinn an Sicherheit.

Überwachungskameras sind in Großbritannien kein seltener Anblick.

Der Streifenwagen kann nur von einem menschlichen Polizisten losgeschickt werden

Durch das Verfahren soll einem zentralen Kritikpunkt an einer verstärkten Videoüberwachung entgegen gewirkt werden. Denn Studien deuten darauf hin, dass durch mehr Kameras zwar mehr Daten gewonnen werden. Weil die Auswertung aber oftmals nicht gewährleistet ist, erfüllt sich die Hoffnung auf ein Mehr an Sicherheit teilweise nicht. Die künstliche Intelligenz hingegen soll gewissermaßen alle Aufnahmen extrem zeitnah auswerten – und so eine schnelle Reaktion ermöglichen. Entdeckt der Algorithmus auf einem der Bilder ein verdächtiges Verhalten, schlägt er Alarm und ein menschlicher Polizist schaut sich die Szene an. Dieser kann dann einen Streifenwagen alarmieren und die Bilder zu Fahndungszwecken speichern. Was als verdächtiges Verhalten eingestuft wird, bringt sich die Software durch das Training mit realen Videosequenzen zum Teil selbst bei. Auf diese Weise soll die Zahl der Fehlalarme möglichst niedrig gehalten werden.

Die Kosten liegen bei immerhin 1,1 Millionen Euro

Eine automatisierte Gesichtserkennung – wie sie aktuell am Berliner Südkreuz getestet wird – soll nicht stattfinden. Ebenso wird auf Audioaufnahmen verzichtet. Dennoch kritisieren Datenschützer das Projekt. Sie befürchten, dass durch die automatisierte Auswertung bestimmte Personengruppen diskriminiert werden könnten. Außerdem bietet der Algorithmus in Kombination mit der Gesichtserkennung zumindest theoretisch das Potential, einen engmaschigen Überwachungsstaat zu installieren. Der Mannheimer Sicherheitsdezernent wiederum betont, dass auch die Behörden die Möglichkeit haben müssten, auf neue Technologien zurückzugreifen. Ganz preiswert wird das Projekt allerdings nicht: Für die 71 Kameras an 28 Standorten und die dazugehörige Auswertungssoftware zahlt die Stadt rund 1,1 Millionen Euro. Andere Städte wollen das Experiment interessiert verfolgen und dann über ähnliche Projekte entscheiden.

Via: Der Spiegel

Technik / Künstliche intelligenz
[trendsderzukunft.de] · 16.02.2018 · 08:24 Uhr
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