KI im Alltag von Jugendlichen: Chancen und Herausforderungen einer digitalen Generation
Die Allgegenwärtigkeit künstlicher Intelligenz in der Lebenswelt von Jugendlichen wird durch die aktuelle JIM-Studie eindrucksvoll aufgezeigt. Smartphones und Rechner sind für viele Heranwachsende längst zum Alltagstool geworden, doch die Handhabung gestaltet sich oft herausfordernd. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest zieht in seiner Studie das Resümee, dass die Nutzung von KI keine Frage des Ob, sondern der Häufigkeit und Anwendung sei.
An der Spitze der Beliebtheitsskala steht der KI-Chatbot ChatGPT von OpenAI, den beeindruckende 84 Prozent der Jugendlichen bereits getestet haben – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die 12- bis 13-Jährigen zeigen reges Interesse, während in den höheren Altersgruppen annähernd 90 Prozent ChatGPT verwenden. Bemerkenswert ist, dass die Hälfte der Befragten inzwischen regelmäßig auf die Dienste dieser KI zurückgreift.
Nach ChatGPT folgen andere KI-Tools wie Google Gemini und Meta AI in der Gunst der Jugendlichen. Das Hauptaugenmerk der KI-Nutzung liegt mittlerweile auf funktionalen Anwendungen, insbesondere im schulischen Umfeld. 74 Prozent nutzen KI zur Unterstützung bei Hausaufgaben und Lernen, während 70 Prozent sich mit ihrer Hilfe informieren.
Doch die Kompetenz im Umgang mit AI erfordert mehr als nur technische Affinität. Die Studie stellt fest, dass es eine wachsende Bedeutung von Informations- und Nachrichtenkompetenz gibt. Jugendliche und auch Erwachsene müssen lernen, KI-gestützte Informationen einzuordnen und kritisch zu hinterfragen.
Allerdings bleibt Selbstdisziplin ein Thema. Nahezu 68 Prozent der Jugendlichen halten sich länger als geplant am Smartphone auf, und 29 Prozent gestehen, dass dies zu Schlafmangel führen kann. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, hier unterstützend zu wirken und Bildung anzubieten, um dem technologischen Wandel adäquat zu begegnen.

