Jedes zweite Kind im Osten nichtehelich
Nur in Island (64,1 Prozent) und Estland (59,1 Prozent) war der Anteil höher, errechneten die Statistiker anhand der Geburtenzahlen von 2008. In Westdeutschland wurden 25,8 Prozent der Kinder unehelich geboren, der Anteil lag noch unter dem europäischen Durchschnitt von 31,2 Prozent, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsentwicklung (BIB) in Wiesbaden mitteilte.
«Die nichteheliche Elternschaft ist in den neuen Bundesländern zur sozialen Normalität geworden», sagte der BIB-Experte Jürgen Dorbritz in einer Mitteilung. Weil das Zusammenleben ohne Trauschein als Lebensform anerkannt sei, hätten sich Eheschließung und Geburt entkoppelt. Viele Paare entschieden sich für Nachwuchs, ohne zu heiraten. In Südeuropa gab es der Statistik zufolge die wenigsten nichtehelichen Kinder. In Griechenland lag ihr Anteil bei 6,5 Prozent.
Mitteilung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB)