Israels Streitkräfte initiieren partiellen Rückzug aus Gaza

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind nunmehr sechs Monate vergangen, und Israel sieht sich in der Position, eine partielle Reduktion seiner militärischen Präsenz im Konfliktgebiet vorzunehmen. Die israelische Armee meldete am Sonntag das Ende des Einsatzes der 98. Kommando-Abteilung in der südgazanischen Stadt Chan Junis – einem bekannten Operationsgebiet der Hamas. Trotz des Truppenrückzugs verbleiben substantielle militärische Kräfte im Gazastreifen.

Das Timing des Truppenabzugs, der möglicherweise das Signal zum Abschluss der ausgedehnten Bodenoffensive setzt, fällt mit der Ansetzung neuer Verhandlungen über eine Waffenruhe in Kairo zusammen, doch ein direkter Zusammenhang ist derzeit nicht erkennbar. Die neuesten Drohungen aus dem Iran haben sowohl Israel als auch die Vereinigten Staaten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

Israelische Berichterstattungen legen nahe, dass der angekündigte Rückzug unter Umständen das Ende der großangelegten Bodenoffensive markiert, welche Ende Oktober des Vorjahres ihren Anfang nahm. Selektive Operationen werden voraussichtlich die neue Strategie darstellen, und Einwohner von Chan Junis, die ihre Heimat verlassen mussten, sollen nun die Option zur Rückkehr erhalten. Von den zuvor in Gaza stationierten drei Brigaden bleibt demnach nur eine zurück.

Israels Armeechef, Herzi Halevi, vermittelt allerdings ein Bild der Kontinuität: Der Gazakrieg ist nicht beendet, und die Absicht, die Hamas-Strukturen im Gazastreifen zu neutralisieren, steht weiterhin im Vordergrund. Das Blutvergießen, ausgelöst durch einen Angriff am israelischen Grenzgebiet, verursachte massive Opferzahlen und führte zu einer beträchtlichen Binnenmigration in einem ohnehin dicht bevölkerten Gebiet.

In dieser schweren Zeit sieht sich die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angesichts der schweren Verluste und Zerstörungen wachsender internationaler Kritik ausgesetzt. Großbritannien und die USA, als Alliierte Israels, stehen mittlerweile offen für einen Stopp von Waffenlieferungen. Auch innerhalb Israels wächst der Unmut über die Regierungsführung, besonders im Hinblick auf die Bemühungen, Verschleppte zurückzuholen. Größte Proteste seit dem Kriegsbeginn bildeten sich am Wochenende in vielen israelischen Städten.

Das Ringen um eine Entspannung der Lage bringt indes indirekte Gespräche in Kairo mit sich, an denen hochrangige Delegierte beteiligt sind, darunter CIA-Direktor William Burns und Vertreter der islamistischen Hamas. Trotz starker Vermittlungsbemühungen durch USA, Katar und Ägypten bleibt ein Durchbruch fraglich, besonders bei der heiklen Frage um die Rückkehr vertriebener Zivilisten im nördlichen Teil Gazas. Nach Angaben des 'Wall Street Journal' drängen die USA auf israelische Zugeständnisse in dieser Angelegenheit.

Neue Drohungen aus dem Iran, wo General Yajhja Rahim-Safawi, Berater des obersten Führers, jegliche israelische Botschaft als potentielles Ziel beschrieb, verschärfen zusätzlich die geopolitische Lage. Zwar gilt ein direkter iranischer Angriff auf israelische Botschaften als unwahrscheinlich, jedoch bleibt die Option indirekter Attacken über verbündete Gruppen im Mittleren Osten ein ernstzunehmendes Risiko. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 07.04.2024 · 20:50 Uhr
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