Isfahans doppeltes Gesicht: Touristenmagnet und militärisches Zentrum
Die Stadt Isfahan im Herzen des Iran besticht durch ihre historische Pracht und zieht Touristen aus aller Welt an. Die beeindruckenden Moscheen mit ihren türkisen und lilafarbenen Kacheln, die elegantes Flair ausstrahlenden Bogenbrücken sowie der weitläufige Großbazar erzählen eine Geschichte der Prachtentfaltung, die bereits im 17. Jahrhundert unter Shah Abbas I. ihren Lauf nahm. Der Herrscher der Safawiden-Dynastie schuf mit der Imam-Moschee und dem Ali Qapu Palast architektonische Wunderwerke, die von künstlich bewässerten Gärten umgeben sind.
Doch Isfahans Anziehungskraft als Touristenziel steht im Kontrast zu seiner Rolle als Herzstück des iranischen Militärkomplexes. Die Stadt dient nicht nur der Produktion von Mittelstreckenraketen vom Typ Shahab, die das Potenzial haben, Israel und weitere Ziele zu erreichen, sie beherbergt auch vier kleine, einst von China belieferte Nuklearforschungseinrichtungen.
Darüber hinaus befindet sich in der Provinz Isfahan die Urananreicherungsanlage Natanz sowie eine Luftwaffenbasis, Heimat der vor der islamischen Revolution 1979 von Amerika erworbenen F-14 Tomcat Kampfjets. Ferner wurde vor Ort eine russische S-300 Luftabwehrbatterie gesichtet, wie eine Analyse des International Institute for Strategic Studies verlauten lässt.
Die Region wurde bereits in der Vergangenheit Ziel von Angriffen, zuletzt bei einem Drohnenangriff im Januar 2023, der laut hohen Geheimdienstbeamten von Israel ausgeführt wurde. Obwohl die exakte Bedeutung der angegriffenen Einrichtung sowie das Ausmaß des Schadens unklar bleiben, bekräftigte der Iran die Attacke und erklärte, dass lediglich eine Munitionsfabrik leicht beschädigt wurde. Dieser Standpunkt wurde vom offiziellen iranischen Nachrichtenagentur IRNA gestützt, die berichtete, dass die Drohnen von einem Boden-Luft-Abwehrsystem abgefangen wurden. (eulerpool-AFX)