Intensivierte Drohnenangriffe erschüttern Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit einer Vielzahl von Drohnenangriffen überzogen und damit die Diskussionen über eine mögliche Waffenruhe in den Hintergrund gedrängt. Die Großstadt Charkiw, unweit der russischen Grenze gelegen, wurde besonders stark getroffen: Mehr als 15 Kampfdrohnen griffen die Stadt an, was zu zahlreichen Explosionen und mindestens 39 Verletzten führte, wie Bürgermeister Ihor Terechow berichtet. Die Angriffe verursachten erhebliche Schäden an Wohngebäuden, Krankenhäusern und zivilen Infrastrukturen.
Zusätzlich zu Charkiw wurden auch die Städte Dnipro und Krywyj Rih sowie das Gebiet Cherson ins Visier genommen. In Dnipro gab es laut Behörden mindestens einen Toten. Auf der russischen Seite meldete die Besatzungsverwaltung von Donezk Verletzte in der Stadt Horliwka nach einem ukrainischen Artillerieangriff.
Beide Parteien streiten weiterhin über die Bedingungen einer möglichen Waffenruhe. Während die Ukraine eine 30-tägige Feuerpause anstrebt, kündigte der russische Präsident Putin lediglich eine auf drei Tage begrenzte Feuerpause an, um den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs zu gedenken.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt derweil auf verschärfte Sanktionen gegen Russland. Diese sollen die russische Rüstungsindustrie und Handelsnetzwerke treffen, um politischen Druck aufzubauen. Selenskyj erneuerte seine Forderung nach einer umfassenden und langfristigen Waffenruhe und kritisierte Russlands Absichten als Versuch, die eigene Militärparade vor ukrainischen Angriffen zu schützen.