Innovation auf dem Erdbeerfeld: KI-gesteuerter Roboter erobert die Landwirtschaft
Der technologische Fortschritt macht auch vor der Landwirtschaft nicht halt. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) präsentierte kürzlich SHIVAA, einen Roboter, der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Landwirten bei der Erdbeerernte zur Seite stehen soll.
Vollautonom erkennt er mit speziellen Kameras reife Früchte auf Feldern und pflückt sie behutsam mit seinen Greifarmen, um sie sicher in einer montierten Erntekiste abzulegen. Mit einer bemerkenswerten Fähigkeit, etwa 15 Kilogramm Erdbeeren pro Stunde zu ernten, kann SHIVAA mindestens acht Stunden ununterbrochen arbeiten.
Trotz dieser beeindruckenden Leistung erwartet Projektleiter Heiner Peters, dass es bis zu sieben Jahre dauern könnte, bis der Roboter in großem Maßstab eingesetzt werden kann. Dabei spielt die Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) eine zentrale Rolle, während derzeit noch auf dem Erdbeerhof Glantz in Mecklenburg-Vorpommern ausgiebig getestet wird.
Obwohl SHIVAA nicht der erste seiner Art ist, hebt er sich durch seine Eignung für Freilandkulturen hervor und könnte künftig auch auf andere Obstarten angewandt werden. Für den Betriebsleiter des Erdbeerhofes, Jan van Leeuwen, ist das Projekt ein Lichtblick: Angesichts hoher Lohnkosten, die rund 60 Prozent der Produktionskosten ausmachen, bietet SHIVAA eine Chance zur Kostenreduktion und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Importen.
Peters sieht in dem Roboter nicht nur eine Möglichkeit zur Kosteneinsparung, sondern auch zur Verbesserung der Supermarktpreise für Erdbeeren, während van Leeuwen hofft, zumindest eine Stabilisierung der Preisentwicklung zu erreichen. Die Entwickler betonen, dass der Roboter zur Unterstützung und Entlastung menschlicher Arbeitskräfte dient, um Ernteverluste zu minimieren und die Fruchtqualität zu bewahren – sogar bei Nachtarbeit.

