Innerhalb von 30 Jahren: Stephen Hawking will den Mond besiedeln
Man kann nicht gerade sagen, dass der Physiker Stephen Hawking besonders optimistisch ist, was die Zukunft der Menschheit auf der Erde angeht. Schon vor einiger Zeit verkündete er, dass die Menschheit langfristig nur durch den Sprung ins Weltall eine Überlebenschance hat. Damals allerdings kalkulierte Hawking noch mit einem Zeitraum von 1.000 Jahren. Inzwischen ist er deutlich pessimistischer geworden und geht von rund 100 Jahren aus. Deshalb fordert er nun konkrete Schritte: In einer Videobotschaft an das Starmus Festival in Trondheim forderte der Physiker, die Menschheit solle innerhalb der nächsten dreißig Jahre eine erste dauerhaft bewohnte Basis auf dem Mond errichten. Von dort aus sollen später dann weitere Himmelskörper besiedelt werden.
Asteroiden und menschengemachte Ursachen führen zu Hawkings düsterer Prognose
Als Grund für seinen Pessimismus nannte Hawking zwei unterschiedliche Argumente: Zum einen ist es aus physikalischer Sicht nur eine Frage der Zeit, bis ein Asteroid auf die Erde kracht – mit unabsehbaren Folgen. Zum anderen ist es der Mensch selbst, der mit seinem Verhalten dafür sorgt, dass unser Planet auf Dauer unbewohnbar werden könnte. Ganz konkret griff er in diesem Zusammenhang US-Präsident Donald Trump an. Dieser hat vor kurzem den Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Weltklimavertrag von Paris verkündet. Letztlich kommt Hawking daher zu dem recht eindeutigen Schluss: „Ich bin überzeugt, dass die Menschheit die Erde verlassen muss.“
Rein technisch könnte eine Besiedlung in zwanzig Jahren realistisch sein
Seine Pläne sehen dabei konkret eine erste Mondbasis in rund dreißig Jahren vor. Aus rein technischer Sicht scheint dies machbar zu sein: Der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Johann-Dietrich Wörner, sprach kürzlich davon, dass die technische Entwicklung in etwa zwanzig Jahren soweit sein dürfte, eine Siedlung auf dem Mond zu errichten. Allerdings ist dies auch eine Kostenfrage. Hawkings Vorstellungen zufolge arbeitet die Weltgemeinschaft gemeinsam an dem Ausweichquartier für die Erde. Die internationale Zusammenarbeit bei Weltraumprojekten ist aber nicht immer ganz einfach. So ist China nicht an der internationalen Raumstation ISS beteiligt, weil die Vereinigten Staaten dies durch ein Veto verhindern. Das Land hat daher inzwischen angekündigt, eine eigene Raumstation ins All zu schicken.
Via: Treehugger