Immer weniger Menschen ohne Krankenversicherung
Wiesbaden (dpa) - Die Versicherungspflicht scheint zu greifen: Nur noch 0,2 Prozent der Bundesbürger hatten 2011 keine Krankenversicherung. Insgesamt waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 137 000 Menschen nicht krankenversichert.
Das waren 30 Prozent weniger als 2007, als 196 000 Menschen in Deutschland keinen Anspruch auf Krankenversorgung hatten.
Besonders häufig nicht versichert sind nach Angaben der Wiesbadener Statistiker Selbstständige und Erwerbslose. Von ihnen hatten 2011 jeweils rund 0,8 Prozent keine Krankenversicherung. «Damit waren diese beiden Personengruppen in etwa viermal so häufig ohne Krankenversicherungsschutz wie die Bevölkerung insgesamt», berichtete Destatis-Mitarbeiter Robert Herter-Eschweiler. Zwei Drittel der Betroffenen sind Männer. Die Zahl der nicht versicherten Männer ging aber stärker zurück als die der Frauen.
Grundlage der Angaben ist die nur alle vier Jahre durchgeführte Zusatzbefragung zum Thema Krankenversicherung im Mikrozensus. Seit der Gesundheitsreform 2007 gilt eine Versicherungspflicht für alle, die keinen «sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung» haben, also «beihilfeberechtigt» sind wie beispielsweise Beamte, Soldaten oder Richter.
Die Privaten Krankenkassen müssen seit 2009 einen sogenannten Basistarif anbieten, der weniger kostet, aber auch weniger Leistungen bietet. Laut Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren 9300 Menschen, die vorher nicht versichert waren, einen solchen Basistarif abgeschlossen.