IAB-Studie: Integration von Geflüchteten in Arbeitsmarkt macht Fortschritte
Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, die im Jahr 2015 nach Deutschland kamen, nimmt laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weiter Fahrt auf. Im vergangenen Jahr verzeichneten rund 64 Prozent der Betroffenen eine Beschäftigung, wobei ein überwältigender Anteil von 90 Prozent in sozialversicherungspflichtigen Verhältnissen tätig war. Besonders Männer dieser Gruppe zeigen mit einer Beschäftigungsquote von 75 Prozent eine signifikante Integration, während lediglich etwa ein Drittel der Frauen beruflich Fuß fassen konnten.
Die Studie betont zudem einen positiven Wirkungszusammenhang zwischen der Aufenthaltsdauer in Deutschland und der Qualität der Arbeitsplätze. Nach achtjähriger Anwesenheit steigt die Beschäftigungsquote auf beeindruckende 68 Prozent, nur knapp unterhalb der Quote von 63 Prozent nach einem siebenjährigen Aufenthalt. Der Großteil der Geflüchteten, die eine Anstellung fanden, waren in Vollzeit beschäftigt und erzielten ein durchschnittliches Bruttogehalt von 2570 Euro monatlich. Verglichen mit der gesamten Gruppe der zwischen 2013 und 2019 eingereisten Geflüchteten lag der Mittelwert bei 2250 Euro.
Herbert Brücker vom IAB hebt hervor, dass die Geschwindigkeit der Asylverfahren sowie die Lockerung der Beschäftigungsverbote maßgeblich zu einer steigenden Erwerbstätigenquote beitragen. Ebenso zeigen die Forschungsergebnisse, dass bestimmte politische Auflagen, wie Wohnsitzbeschränkungen und die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften, die Arbeitsaufnahme erschweren können. Laut der Studie liegt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit für Männer in Aufnahmeeinrichtungen jeweils um fünf und für Frauen um drei Prozentpunkte niedriger. (eulerpool-AFX)