Hintergrund: Vereinbarung von Kopenhagen

Kopenhagen (dpa) - Beim Weltklimagipfel in Kopenhagen haben 193 Staaten folgende Vereinbarung anerkannt:

- ZWEI-GRAD-ZIEL: Es ist gleich zweimal erwähnt. Die Teilnehmer stimmen darin überein, dass der globale Treibhausgasausstoß mit Blick auf das wissenschaftliche Zwei-Grad-Ziel stark vermindert werden muss. Laut Weltklimarat IPCC wäre eine über zwei Grad hinausgehende Erwärmung katastrophal für Mensch und Natur. Es gibt in der Vereinbarung jedoch keine konkreten Zahlen, wie das Ziel erreicht werden soll.

- TREIBHAUSGASE: Alle Industrieländer und Entwicklungsländer sollten bis zum 31. Januar 2010 nationale Klimaziele für das Jahr 2020 vorlegen. Die EU und 15 einzelne Industrieländer hatten das bereits getan, die Ziele sind jedoch nicht im Papier erwähnt. Ein gemeinsames Ziel für die Industrieländer ist im allerletzten Textentwurf ebenfalls nicht mehr vorgeschrieben - weder für 2020 noch für 2050.

Inwieweit die Schwellenländer Klimaziele erbringen müssen, soll auch davon abhängen, was die Industrieländer an Geld und Technik bereitstellen. China, Indien, Brasilien und weitere acht Entwicklungs- und Schwellenländer haben bereits nationale Ziele vorgelegt, ohne dass diese in der Vereinbarung festgeschrieben wurden.

- GELD: Die Industrieländer geben den Entwicklungsländern über internationale Finanzinstitutionen insgesamt 30 Milliarden Dollar (21 Milliarden Euro) für 2010 bis 2012 für die Anpassung an den Klimawandel und eine umweltfreundliche Entwicklung. Das Geld für die Anpassung soll vor allem den ärmsten und den Insel-Staaten zufließen.

Die reichen Staaten verpflichten sich zusätzlich zu dem Ziel, ab 2020 rund 100 Milliarden Dollar pro Jahr für Klimaziele in armen Ländern bereitzustellen - aber nur, wenn die finanzierten Klimaschutzaktionen bedeutungsvoll und transparent sind.

- ÜBERPRÜFUNG: Die Schwellen- und Entwicklungsländer müssen «internationale Beratungen und Analysen» ihrer Klimaschutz- Aktivitäten ermöglichen - jedoch basierend auf «nationalen Prioritäten». Damit hat China erreicht, dass es keine internationale, unabhängige Überprüfung im eigenen Land zulassen muss.

- WALD: Es ist entscheidend, den Wald zu schützen und Geld dafür bereitzustellen, heißt es schwammig in dem Entwurf. Ungeklärt bleibt zum Beispiel, auf welchen Wegen der Waldschutz finanziert und inwieweit das Pflanzen von Plantagen angerechnet wird.

- STÄRKUNG: Die Vereinbarung solle 2015 überprüft werden mit Blick auf die Möglichkeit, die Erderwärmung auf nur 1,5 Grad zu begrenzen. Dies hatten vor allem kleine Inselstaaten gefordert, die vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind.

- VERBINDLICHKEIT: Die Vereinbarung wurde vom Konferenzplenum nur «zur Kenntnis genommen» und nicht beschlossen. Ein Verweis auf die Arbeit an einem völkerrechtlich verbindlichen Abkommen 2010 wurde in den letzten Konferenzstunden gestrichen.

Kopenhagen Vereinbarung: http://dpaq.de/COP15_Vereinbarung

UN / Klima / Gipfel
20.12.2009 · 12:54 Uhr
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