Hintergrund: Die spektakulärsten NS-Prozesse

Hamburg (dpa) - Der letzte große Prozess gegen einen NS-Verbrecher in Deutschland liegt mittlerweile mehr als 17 Jahre zurück. Im Mai 1992 verurteilte das Stuttgarter Landgericht den früheren SS-Oberscharführer Josef Schwammberger wegen Mordes und Beihilfe zum Mord zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Schwammberger starb 2004 in Haft. Andere spektakuläre Prozesse:

Bei den NÜRNBERGER PROZESSEN saßen von 1945 bis 1946 führende Vertreter des NS-Regimes auf der Anklagebank. Dem größten Prozess um die Hauptkriegsverbrecher folgten bis 1949 zwölf weitere. Das Internationale Militärtribunal der Siegermächte verhängte insgesamt 36 Todesurteile.

In einem aufsehenerregenden Verfahren wurde der Organisator der sogenannten Endlösung, ADOLF EICHMANN, in Israel zum Tode verurteilt und am 1. Juni 1962 bei Tel Aviv hingerichtet. Eichmann, der für die Deportation von Millionen Juden in die Vernichtungslager verantwortlich war, war 1946 aus amerikanischer Gefangenschaft entkommen und in Argentinien untergetaucht. Israelische Geheimagenten spürten ihn auf und entführten ihn nach Israel.

Mit dem KZ AUSCHWITZ, weltweites Symbol für die NS-Gräuel, befasste sich ein Frankfurter Schwurgericht zwischen 1963 und 1965. Dieser «große» Auschwitz-Prozess - ihm folgten noch weitere kleinere - endete mit lebenslangem Zuchthaus für 6 der 20 Angeklagten.

Der im September 1965 beendete TREBLINKA-Prozess dauerte fast ein Jahr. In den Gaskammern des Vernichtungslagers starben schätzungsweise 700 000 Juden und Zigeuner. Von zehn angeklagten ehemaligen SS-Leuten wurden in Düsseldorf vier zu lebenslangem Zuchthaus und fünf zu Freiheitsstrafen zwischen drei und zwölf Jahren verurteilt.

Der MAJDANEK-Prozess, in dem es um die Ermordung von mindestens 250 000 Häftlingen im KZ Lublin/Majdanek ging, dauerte fünfeinhalb Jahre und endete im Juni 1981 in Düsseldorf mit lebenslangem Freiheitsentzug für eine frühere SS-Aufseherin und Freiheitsstrafen zwischen drei und zwölf Jahren für sieben weitere Angeklagte.

KLAUS BARBIE, «der Schlächter von Lyon», wurde nach dem Krieg von deutschen und französischen Behörden wegen Gräueltaten gesucht, die er 1942 bis 1944 als Gestapo-Chef in Lyon beging. Ein Militärgericht verurteilte ihn dort 1954 in Abwesenheit zum Tode. Aufgespürt wurde er schließlich in Bolivien. 1983 wurde er in Frankreich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Barbie starb 1991.

Prozesse / Nationalsozialismus
30.11.2009 · 22:47 Uhr
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