Hintergrund: Der Irakkrieg
Berlin (dpa) - Auch wenn die USA ihren Kampfeinsatz im Irak in diesem Sommer offiziell beendet haben, ist sieben Jahre nach Kriegsbeginn kein Ende der Gewalt in Sicht. Mit brutaler Regelmäßigkeit erschüttern weiter Terroranschläge das Zweistromland.
Seit Kriegsbeginn 2003 wurden über 2000 Attentate verübt - mehr als ein Drittel davon Selbstmordanschläge.
Der Irak-Krieg begann im März 2003 mit der Invasion der USA, Großbritanniens und verbündeter Staaten. Deutschland und Frankreich hatten sich im Schulterschluss mit Russland der sogenannten Koalition der Willigen widersetzt. Die Invasion erfolgte ohne Legitimation durch den UN-Sicherheitsrat.
Wesentliche Begründung für den Krieg war die angebliche Existenz von Massenvernichtungswaffen in den Händen des später hingerichteten irakischen Diktators Saddam Hussein. Später kam heraus, dass der Irak nicht über solche Waffen verfügte.
Nach jüngsten Schätzungen gaben die USA bislang mehr als eine Billion US-Dollar (715 Milliarden Euro) für den Irak-Krieg aus. Nach Meinung von Experten haben die Kriegskosten erheblich zum Niedergang der US-Wirtschaft beigetragen. Auf dem Höhepunkt des Konflikts waren bis zu 171 000 Mann für die Koalitionstruppen im Einsatz.
Das US-Verteidigungsministerium ging im August von 4418 getöteten US-Soldaten seit 2003 aus. Auf irakischer Seite ist der Blutzoll noch ungleich höher. Mindestens 9500 irakische Soldaten und Polizisten kamen ums Leben. Mehr als 110 000 irakische Zivilisten wurden getötet, davon 3000 im Jahr 2009. Andere Schätzungen im Irak gehen davon aus, dass weit mehr als eine halbe Million Iraker seit 2003 getötet wurden.