Grüner Gegenwind für das Rentenpaket: Forderung nach Reformen im Koalitionsvertrag
Die Grünen im Bundestag stellen sich gegen das geplante Rentenpaket der Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD. Ziel sei es, eine dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent zu erreichen, wie der stellvertretende Vorsitzende Andreas Audretsch mitteilt. Doch vermissen die Grünen substanzielle Reformen, die die Belange der jüngeren Generationen berücksichtigen. Die Einbindung von Selbständigen, Abgeordneten und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung sowie eine Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch bessere Kinderbetreuungsstrukturen und Zuwanderung stehen dabei im Vordergrund.
Die Mehrheit für das Rentenpaket gerät durch Widerstände innerhalb der Union ins Wanken. Besonders die Junge Union und Teile der Unionsbundestagsfraktion zeigen sich kritisch. Die politische Brisanz läge darin, dass die Koalition auf Stimmen der Opposition angewiesen sein könnte, um die beschlossenen Reformen umzusetzen. Kernthema der Debatte ist die sogenannte Haltelinie bei der Rente, die das Rentenniveau bis 2031 stabilisieren soll. Kritiker warnen vor milliardenschweren Folgekosten in den darauffolgenden Jahren.
Franziska Brantner, Vorsitzende der Grünen, mahnt, es bedürfe eines neuen Generationenvertrags, der nicht nur Renten, sondern auch Klimaschutz, Wehrpflicht und Staatsverschuldung umfasst. Sie wirft dabei die Frage auf, wie die ältere Generation ihren Beitrag zu diesen Herausforderungen leisten kann. Der Vorstoß der Grünen für umfassendere Reformen bleibt bestehen. Sie fordern insbesondere 'Maßnahmen für längeres gesundes Arbeiten', um Menschen zu einem späteren Renteneintritt zu motivieren. Derzeit liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter bei etwa 64,7 Jahren.

