Gesetzliche Krankenversicherung: Auch Rentnern winkt günstiger Beitrag

  • Zu den wichtigsten Vorhaben von Gesundheitsminister Spahn gehört die Entlastung von Kassenpatienten.
  • Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung soll ab 2019 wieder zur Hälfte vom Arbeitgeber finanziert werden, inklusive Zusatzbeitrag.
  • Sparen können Kassenpatienten zudem, wenn sie zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln.

Schnellere Termine beim Facharzt, bessere Ärztehonorare für Kassenpatienten und die Schaffung von 8.000 neuen Pflegestellen - Auf Gesundheitsminister Jens Spahn warten in dieser Legislaturperiode viele Aufgaben. Mit einigen Neuerungen will er bereits bis zur Sommerpause 2018 durchstarten.

Zu Spahns Sofortmaßnahmen zählt die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge, von der neben Arbeitnehmern auch Rentner profitieren sollen. Darüber hinaus stehen vor allem Änderungen in der Pflege wie eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte ganz oben auf seiner Liste. Doch während viele Bürgerinnen und Bürger beim Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung entlastet werden, könnten höhere Kosten für die Pflegeversicherung diese Ersparnis wieder auffressen.

Bessere Bezahlung für Pflegekräfte: Steigende Kosten für Pflegeversicherung

Mit den geplanten Neuerungen der GroKo droht der Beitrag für die gesetzliche Pflegeversicherung in den nächsten Jahren anzusteigen. Derzeit zahlen Kinderlose 2,8 Prozent ihres Einkommens für die Pflegekasse, Eltern dagegen 2,55 Prozent.

Zwar hatte der letzte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt, diesen Beitragssatz bis 2022 stabil zu halten. Die geplante bessere Bezahlung von Pflegepersonal könnte den Pflegebeitrag jedoch in die Höhe treiben. Denn die Einführung eines bundesweit verbindlichen Tarifvertrags für die Pflege verursacht hohe Kosten. Ein Teil davon muss "sicher auch über einen höheren Beitragssatz finanziert werden", erklärt der Vorstand des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Gesetzliche Krankenversicherung: Beitrag soll auch für Rentner sinken

Als weitere Sofortmaßnahme will der neue Gesundheitsminister bis zum Sommer ein Gesetz auf den Weg bringen, mit dem der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung ab 2019 wieder paritätisch finanziert wird. Damit übernehmen Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils die Hälfte der Kosten für die Krankenkasse.

Dies soll offenbar auch Rentnern zugutekommen, berichtet aktuell die Bild. So plant die Bundesregierung, dass die Rentenversicherung nicht nur wie bisher die Hälfte des Kassenbeitrags für Senioren bezahlt, sondern auch die Hälfte des Zusatzbeitrags. Genau wie bei Arbeitnehmern tragen Rentner derzeit den kompletten Zusatzbeitrag für die Krankenkasse selbst. Die neue Regelung sorgt laut Gesundheitsminister Spahn bei gesetzlich Versicherten für eine finanzielle Entlastung in Millionenhöhe.

Bleiben die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung 2019 stabil?

Bereits zu Beginn des Jahres 2018 haben viele Krankenkassen ihren Beitragssatz stabil gehalten. Diese Entwicklung könnte sich auch 2019 fortsetzen. "Wenn die Konjunktur tatsächlich so gut weiter läuft, wie derzeit prognostiziert, kann man davon ausgehen, dass die Beiträge dieses Jahr im Durchschnitt stabil bleiben. Und angesichts der zu erwartenden Rahmenbedingungen bin ich optimistisch, dass dies auch 2019 so bleiben kann", betont Doris Pfeiffer, Vorstandschefin des GKV-Spitzenverbands. Gegenüber der Frankfurter Rundschau.

Trotz größtenteils stabiler Beiträge unterscheiden sich die Kosten für den Gesundheitsschutz zwischen den Krankenkassen teilweise gravierend. Während einige Kassen keinen oder nur einen geringen Zusatzbeitrag erheben, verlangen andere bis zu 1,7 Prozent extra. Zu den derzeit günstigsten Krankenkassen mit einem Beitragssatz von weniger als 15,2 Prozent gehören:

  • Metzinger BKK (14,6 Prozent, geöffnet in Baden-Württemberg, Thüringen)
  • AOK Sachsen Anhalt (14,9 Prozent)
  • BKK Pfaff (15,0 Prozent, Rheinland-Pfalz)
  • BKK Akzo Nobel (15,1 Prozent, Bayern)
  • BKK Euregio (15,18 Prozent, Hamburg, Nordrhein-Westfalen)
  • hkk (15,19 Prozent)

Tipp: Mit einem Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse können Sie teilweise mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Dabei sollten Sie jedoch auch einen Blick auf die Leistungen werfen. Die Kasse mit dem besten Mix aus Preis und Leistungen finden Sie mit einem unverbindlichen Vergleich.

Gesetzliche Krankenversicherung
[finanzen.de] · 09.04.2018 · 14:07 Uhr
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