Geopolitische Spannungen belasten US-Börsen – Energiesektor hingegen im Aufschwung
Die aktuelle Eskalation im Nahen Osten hinterlässt deutliche Spuren an den US-Börsen. Nachdem Israel Atomanlagen und Militärstützpunkte im Iran bombardiert hat, reagierte der Iran mit militärischen Gegenschlägen. Folge der Spannungen: Der Dow Jones verlor 1,79 Prozent und schloss bei 42.197,79 Punkten. Auch der S&P 500 verzeichnete ein Minus von 1,13 Prozent und endete bei 5.976,97 Punkten, während der Nasdaq 100 einen Rückgang um 1,29 Prozent auf 21.631,04 Punkte hinnehmen musste.
Sören Hettler von der DZ Bank beruhigt ein wenig: Die Börsen seien trotz globaler Besorgnis nicht in Panik verfallen. Dennoch warnte Ulrich Kater von der Dekabank vor den wirtschaftlichen Folgen eines Krieges im Nahen Osten. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Ölpreise, die spürbar anstiegen, sondern auch auf die Risikomärkte weltweit. Thomas Altmann von QC Partners schilderte die neuentstandene globale Unsicherheit, die zu typischen Reaktionen führe: Aktienverkäufe und Flucht in sichere Anlagemöglichkeiten wie Gold und Staatsanleihen. Welche genauen Auswirkungen das auf Wirtschaft und Finanzmärkte haben wird, bleibt noch unklar.
Das überraschend positive Verbrauchervertrauen der Universität Michigan konnte im aktuellen Umfeld die Anleger nicht aufmuntern. Während die Energiesparte dank steigender Ölpreise im Plus lag, dominierten in anderen Bereichen die Verluste.
Anleger von Tesla bekamen zumindest teilweise Grund zur Freude. Nach anfänglichen Verlusten posierte die Aktie des E-Auto-Pioniers zeitweise als bester Wert im Nasdaq 100 und schloss mit einem Plus von 1,9 Prozent. Die Aussichten auf eine Erleichterung der Vorschriften für selbstfahrende Autos beflügelten die Erwartungen.
Enttäuschend hingegen das Abschneiden von Adobe, dessen Aktien um 5,3 Prozent fielen. Zwar lobten Analysten die grundsätzliche Unternehmensstrategie, doch blieb bei Investoren Skepsis über die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber KI-orientierten Start-ups. Beunruhigend waren auch die Bewegungen bei Visa, deren Aktien um 5,0 Prozent nachgaben, während Mastercard 4,6 Prozent verlor. Der Grund: Großkonzerne wie Walmart und Amazon prüfen den Einsatz sogenannter Stablecoins als Alternative zu traditionellen Zahlungssystemen.
Ein Lichtblick am Aktienhimmel war RH, die sich mit einem Kursplus von 6,9 Prozent präsentieren konnten. Der Luxusmöbelhersteller konnte die Anleger mit seinem stabilen Jahresausblick besänftigen und Befürchtungen über Einflüsse von Zöllen sowie dem schwächelnden US-Häusermarkt zerstreuen.