Generation Z: Online-Wahn

Die Generation Z prägt die Online-Welt und damit auch die Realität. Die Schnittstellen zwischen online und offline werden immer größer und das bedeutet viele Veränderungen in den nächsten Jahren. Ein Blick auf die Protagonisten kann deswegen nicht schaden.
Die nächste Generation: Internet und Smartphones als Standard
Wie schnell technologischer Fortschritt adaptiert wird, ist nicht zuletzt eine Frage der Generationen. Ältere Semester tun sich traditionell schwerer mit neuen Ansätzen, da sie gerne am lange bewährten festhalten. In der heutigen Ära sind die Unterschiede umso deutlicher, da die Fortschritte der letzten 30 Jahre aufeinander aufgebaut und sich gegenseitig beschleunigt haben.
Die Pioniere des Computerzeitalters, das in den Achtzigern zum ersten Höhenflug ansetzte, gehen inzwischen auf das Rentenalter zu oder sind dort längst angekommen. Wer in den Neunzigern alt genug war, um den Aufstieg des Internet zu erleben, ist nun ebenfalls kein Teenager mehr. An dieser Stelle kommt die sogenannte Generation Z ins Spiel. In diese Altersgruppe fallen Personen, die in den späten Neunzigern bis in die frühen „Nuller“-Jahre geboren sind.
Diese Menschen sehen die Welt aus einer speziellen Perspektive: Computer, Internet und Handys existierten schon seit ihrer Geburt und fühlen sich deswegen nicht nach Innovation, sondern nach normalem Alltag an. Sie kennen Kassetten, Plattenspieler und Telefone mit Wählscheibe höchstens aus Erzählungen oder Retro-Shows, während MP3s, Snapchat, mobiles LTE-Internet, vernetzte Heimgeräte und Massen-Rollenspiele wie World of Warcraft keine Besonderheit sind.
Dieser Blickwinkel bringt viele Eigenschaften mit sich. So ist die Hemmschwelle, das Digitale zum Bestandteil des normalen Lebens werden zu lassen, von Anfang an praktisch nicht existent. Und durch die frühe Gewöhnung an PCs, Tablets und Smartphones mitsamt aller Apps und Programme fängt die Lernkurve früh an und nimmt immer steilere Formen an.
Generation Z im Fokus
Es kommt also nicht überraschend, dass die Generation Z eine Kerngruppe der Netzkultur ist. Das zeigt sich zum Beispiel auf YouTube, wo junge Influencer gefragt sind, da ihre Botschaft bei Gleichaltrigen gut ankommt. Auch die Promis der Gaming-Szene sind oft noch keine 20 Jahre alt und da Online-Spiele generell im Trend sind, hilft der leichte Zugang zu Online Casinos dabei, auch weitere Zielgruppen zu erreichen.
Kritiker sprechen deswegen gerne von einem Online-Wahn, da ein Leben ohne ständige Internetverbindung nicht mehr möglich zu sein scheint. Dabei wird allerdings gerne vergessen, dass dies nicht nur auf die Generation Z zutrifft, sondern die meisten Bevölkerungsgruppen umfasst. So gibt es kaum noch Jobs, in denen man ohne Internet auskommt; bei der Routenplanung wird vorwiegend Google Maps genutzt, wer abends fernsehen möchte, streamt über Netflix, anstelle von Telefonaten gibt es Skype und die SMS wurde längst durch Dienste wie WhatsApp abgelöst.
Die Statistik bestätigt diese Entwicklung. Der Anteil der Deutschen, die das Internet noch nie genutzt haben, lag 2017 bei nur noch sieben Prozent und es ist nicht vermessen, zu behaupten, dass es sich dabei zum allergrößten Teil um Senioren handelte. Ebenso offensichtlich ist die Schlussfolgerung, dass diese Quote mit jedem Jahr weiter sinken wird, bis sie eines Tages nahe null angekommen ist.
Die große Zahl der digitalen Unternehmen, darunter etliche Startups, ist ein weiterer Beleg dafür, dass der vermeintliche Online-Wahn schon früher begonnen hat. Die heute 25 bis 40-Jährigen stellen einen sehr großen Teil der Belegschaft, und das auch weltweit, wie ein Blick in Regionen wie das Silicon Valley in Kalifornien zeigt. Dabei handelt es sich laut Klassifizierung übrigens um die Generation Y, die ungefähr ab 1980 geboren wurde. Die Generation Z baut darauf konsequent auf und ist eine weitere Steigerung dieser Ausprägung.
Im Hinblick auf die Zukunft kommt der Generation Z folglich eine besondere Bedeutung zu. Viele Vertreter dieser Altersgruppe sind heute bereits junge Erwachsene, entweder auf dem Sprung ins Arbeitsleben oder schon dort aktiv. Aufgrund der Bedeutung der Digitalisierung in allen Branchen sind die persönlichen Voraussetzungen geradezu ideal und es zeigt sich sogar ein weiteres wichtiges Merkmal, nämlich die Einstellung zu Leben und Arbeit.
Hierbei hat die Generation Z vermutlich den größten Einfluss auf die Welt, wie man sie bislang kannte: Arbeit gilt für viele junge Menschen nur noch als Teil des Lebens, aber nicht als dominierender Faktor, um den herum alles aufgebaut wird. Themen wie Work-Life-Balance und erfüllende Momente fernab der Arbeit stehen weit oben im Wertesystem und das spiegelt sich oft auch in den Ideen neuer Unternehmen wider. Betriebe mit traditioneller Ausrichtung sind deswegen gut beraten, sich den neuen Entwicklungen und Herausforderungen nicht zu verschließen, da auf lange Sicht ohnehin kein Weg daran vorbeiführt.

