Geiselverhandlungen in Katar: Ein diplomatischer Balanceakt
Während in Israel Tausende auf den Straßen protestieren und die Freilassung aller Geiseln aus dem Gazastreifen fordern, finden in Katar weiter indirekte Verhandlungen statt. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat nach Angaben von "Axios" einen erneuten Vorschlag formuliert. Dieser sieht eine befristete Verlängerung der Waffenruhe vor, bei der die Hamas mindestens fünf Geiseln und die Überreste von etwa neun weiteren Personen übergeben soll, während Israel im Gegenzug Hilfslieferungen ermöglicht.
Der neue Vorschlag kommt, nachdem Witkoff zuvor eine größere Anzahl von Freilassungen gefordert hatte. Israel steht dem neuesten Entwurf laut "Axios" positiv gegenüber. Jetzt bleibt die entscheidende Antwort der Hamas abzuwarten, während Katar und Ägypten weiterhin als Vermittler fungieren.
Die vorgeschlagene Waffenruhe soll Verhandlungszeit für einen dauerhaften Frieden schaffen. Ein solches Abkommen würde die Freilassung aller verbleibenden Geiseln beinhalten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu plant, sich mit seinem Team in Doha zu beraten, sollte es zu keinem Fortschritt kommen.
In Israel mehren sich die Stimmen der Angehörigen, die umfassende Freilassungen fordern. In Tel Aviv demonstrierten Tausende für eine sofortige Lösung. Israel hat zuvor humanitäre Lieferungen gestoppt, um Druck auf die Hamas auszuüben, während diese Garantien für weitergehende Gespräche fordert. Trotz der Verhandlungen beharrt Israel auf seinem Ziel, die Hamas zu zerschlagen.