Gamescom 2014 Preview: Dungeons 2
Kalypso ist nicht unbedingt der Stand zu dem die Massen an diesem ersten Fachbesucher- und Pressetag der Gamescom 2014 geströmt sind. Man kann es ihnen aber auch nicht verübeln. Der einzige Titel, der Besucher anziehen könnte ist Tropico und da ist der fünfte Teil schon eine Weile am Markt.
Jedoch versucht auch der Publisher aus Worms einen der vielen Angriffe, einen Nachfolger für den Klassiker Dungeon Keeper zu entwickeln und das haben wir uns angesehen. Der Vorgänger Dungeons hat das im Jahr 2011 nicht geschafft, Zeit also für einen zweiten Anlauf. Auf der Gamescom ist eine relativ lange Demo von Dungeons 2 anspielbar (~30 Minuten), die man als eine Mischung aus Tutorial und Einstiegsmission beschreiben kann.
Alles fängt überraschenderweise in einem Dungeon an, der von einem Herrscher regiert wird, der lässig in seinen Thron rumlümmelt. Die einfachen Arbeiter, die Schnodderlinge, beten eben diesen an und tun das anscheinend auch gerne. Sie von ihren faulen Knien auf zum Arbeiten zu bewegen ist nämlich gar nicht so einfach. Wie gewohnt muss expandiert werden, was durch Markieren des Gesteins, welches abgebaut werden soll geschieht. Wären die Untertanen nicht so faul, würden sie jetzt ihre Beinchen in die Hand nehmen und meinen Befehlen gehorchen. Tun sie aber nicht, weshalb man ihnen höchst persönlich Feuer unterm Hintern machen muss. Mit der linken Maustaste wird so der betfreudige Geselle gepackt und zum Ort seiner benötigten Arbeitsleistung befördert.
Begleitet werden diese Aktionen von der Missionsstimme, die wie es sich für ein Titel dieses Genres gehört (warum eigentlich?), witzig daherredet. Wurde die geheime Goldmine gefunden, erscheinen mit den Menschen erstmals ein Gegner, der bekämpft werden muss. Dafür sind die ängstlichen Schnodderlinge eher ungeeignet, weshalb schon etwas stabilere Orks hermüssen. Die kosten wiederum einiges an Gold, welches unsere Arbeiter abbauen müssen. Dabei fällt auf, dass das Mikromanagement sehr viel Zeit einnimmt, das die Schnodderlinge wirklich nicht gerne selbst ans Werk gehen. Ich hoffe, das ändert sich in der fertigen Version, sonst wird man nie vorankommen.
Auch die Orks müssen letztendlich durch meine helfende Hand dazu angehalten werden, sich an dem Kampf zu beteiligen. Sind die lästigen Menschen über den Jordan gegangen, kommt endlich das neue Feature zu Vorschein mit dem Dungeons 2 anscheinend punkten möchte: Die Oberwelt.
Einheiten können in die Oberwelt mittels Werfen durch ein Portal dorthin befördert werden. Selbst kommt man durch das Klicken auf die zweite Mini-Map ins Licht. Anschließend wechselt auch die Steuerung, weg von den Simulationsbefehlen, hin zur klassischen Einheitensteuerung. Dadurch wird das Spiel plötzlich zu einem RPG mit dem sich mit Hilfe der Einheiten ein Weg durch das sehr lineare Level geschlagen werden muss. Ab und an taucht auch ein begehbarer Dungeon auf.
Die taktische Finesse dieser Kämpfe lässt jedoch noch zu Wünschen übrig. Es gewinnt in der Regel die Fraktion, die quantitativ überlegen ist. Um den witzigen Anspruch gerecht zu werden, kämpft man natürlich gegen allerhand lustige Gesellen wie einem fröhlich knuffigen Einhorn. Nach gewonnenen Kämpfen gibt es RPG-typisch Gegenstände zu gewinnen. In unserem Fall ein Schmuckstück um den Dungeon zu verzieren. Ob diese Oberwelt auch in dem angekündigten LAN Sinn macht darf jedoch bezweifelt werden.
