Francesco Rosi ist gestorben
(BANG) - Francesco Rosi ist im Alter von 92 Jahren verstorben.
Der Italiener gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren des europäischen Kinos der 60er- und 70er-Jahre. Mit dem Mafia-Thriller 'Salvatore Giuliano' und dem Drama 'Augenblick der Wahrheit' etablierte sich Rosi als moralischer, linker Filmemacher, dessen Werke von Kritikern über die Jahre fast ausnahmslos bejubelt wurden. 1963 konnte er bei den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen für seinen Film 'Hände über der Stadt' gewinnen. Neun Jahre später gewann er in Cannes die Goldene Palme für das Drama 'Der Fall Mattei', in dem der vermeintliche Unfalltod eines verdienten Unternehmers untersucht wird.
Rosi kritisierte in seinen Filmen immer wieder das korrupte System seines Heimatlandes Italien und setzte als politisch engagierter Regisseur ein bedeutendes Zeichen, das weit über das Land hinaus Wirkung entfaltete. Längst werden seine Filme dafür geschätzt, wie sie Sozialkritik und Kritik am politischen System mit einer spannenden Handlung verknüpfen. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seine Filme einem breiten Publikum zugänglich zu machen und sie daher intellektuell nicht zu verkopft wirken zu lassen, um möglichst viele Bürger mit seinen Botschaften zu erreichen. Dafür wurde Rosi bis zu seinem Tod geschätzt. 2013 erhielt er den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk.