FMC trotzt schwieriger Marktbedingungen mit Einsparungen
Der Gesundheitsriese Fresenius Medical Care steht im Fokus der Finanzwelt, nachdem sich die Unternehmenszahlen für das zweite Quartal teils enttäuschend präsentierten. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Tagesgeschäftsgewinne spürt der Dialysespezialist den Gegenwind stagnierender Behandlungszahlen in den USA und eines schwächelnden US-Dollars. Analysten hatten höhere Ergebnisse erwartet. Doch Vorstandschefin Helen Giza gibt sich optimistisch und betont, dass das Unternehmen im Plan sei, die Ziele bis zum Geschäftsjahr 2025 zu erreichen.
An der Börse erlebte die FMC-Aktie turbulente Zeiten und verlor innerhalb eines Tages bis zu sieben Prozent an Wert, bevor sich das Minus bis zum Nachmittag auf moderate 0,5 Prozent reduzierte. Analysten, so darunter Graham Doyle von der Schweizer UBS und James Vayne-Tempest von Jefferies, äußerten sich kritisch zu den Ergebnissen des operativen Geschäfts und den Behandlungstrends in den Vereinigten Staaten, dem Hauptmarkt des Unternehmens.
Giza führt die stagnierenden Behandlungszahlen in den USA auf eine ausgedehnte Grippesaison zurück, die überraschend schwerwiegende Auswirkungen hatte und eine höhere Sterberate unter Dialysepatienten zur Folge hatte. Trotz der Herausforderungen verzeichnete das Unternehmen jedoch einen anhaltenden Zufluss von Neupatienten. Fresenius Medical Care setzt seine Hoffnungen auf die baldige Einführung eines neuen, effizienteren Dialysegeräts in den USA, um das Geschäft dort voranzutreiben.
Ein fortgeführter Sparkurs brachte im zweiten Quartal Einsparungen von 58 Millionen Euro. Besonders die Profitabilität im Bereich Blutwäsche-Produkte konnte gesteigert werden. Das konzerneweite Ergebnis stieg abseits von Sondereffekten um neun Prozent auf 476 Millionen Euro. Dennoch blieben die Erwartungen mit 492 Millionen Euro unerreicht. Der operative Gewinn stagnierte, doch der Nettogewinn wuchs um 20 Prozent. Giza sieht für das Jahr 2025 eine deutliche Steigerung des bereinigten operativen Ergebnisses und rechnet mit weiteren Verbesserungen in der zweiten Jahreshälfte.
Fresenius Medical Care steht nach der Pandemie vor Herausforderungen. Im Zuge eines signifikanten Einsparprogramms unter der Leitung von Giza verfolgt das Unternehmen eine langfristige Kostensenkung um 1,05 Milliarden Euro bis Ende 2027. Ein erstmals angekündigter Aktienrückkauf von 1 Milliarde Euro über zwei Jahre zeugt von den strategischen Neuorientierungen des Unternehmens, wobei die erste Tranche dieser Maßnahme noch im August erfolgen soll.

