Finanzmärkte in Aufruhr: Nahost-Konflikt und Trumps Ungewissheit belasten US-Börsen
Die Spannungen im Nahen Osten und die unklare Strategie der USA unter Präsident Donald Trump haben am Dienstag zu spürbaren Verlusten an den US-Börsen geführt. Der Dow Jones Industrial, ein bedeutsamer Indikator der New Yorker Börse, verzeichnete ein Minus von 0,70 Prozent und sank auf 42.215,80 Punkte.
Präsident Trump versammelte sein Team für nationale Sicherheit im 'Situation Room' des Weißen Hauses, um über den weiteren Kurs der USA im Konflikt zwischen Israel und dem Iran zu beraten. Die Märkte beobachten die Situation gespannt, da Trumps Handlungen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsverlauf haben könnten.
Angesichts dieser Unsicherheiten setzen Investoren auf Stabilität und verlagern ihr Kapital von risikoreichen Aktien hin zu sichereren Anlagen wie US-Staatsanleihen und dem US-Dollar. Der S&P 500 sank um 0,84 Prozent auf 5.982,72 Zähler, während der technologieorientierte Nasdaq 100 um 1,00 Prozent auf 21.719,08 Punkte zurückging.
Negative Impulse kamen auch von der US-Konjunktur, die im Mai mit den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion hinter den Erwartungen zurückblieb. Ein neuer Gesetzentwurf der Republikaner, der eine Abschaffung der Subventionen für Wind- und Solarenergie bis 2028 vorsieht, belastete insbesondere Solarunternehmen schwer. Enphase Energy, Solaredge, Sunrun und First Solar brachen um 18 bis 40 Prozent ein.
Auch die Pharmabranche musste Federn lassen. Merck & Co, Pfizer, Johnson & Johnson und Abbvie verzeichneten Verluste zwischen 1,6 und 3,3 Prozent, ausgelöst durch Berichte über mögliche Restriktionen bei der Pharmawerbung seitens der Trump-Administration.
Turbulenzen erfassten zudem T-Mobile US, dessen Aktien um über 4 Prozent fielen. Grund hierfür war der Verkauf von Anteilen im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar durch Softbank, dem zweitgrößten Aktionär der Deutschen Telekom-Tochter. Der Erlös soll in neue KI-Investitionen fließen.
Ein Lichtblick zeigte sich bei Verve Therapeutics, deren Aktien um über 80 Prozent stiegen, angetrieben durch die Übernahmepläne von Eli Lilly. Allerdings verlor Eli Lilly selbst 2 Prozent, da das Unternehmen beabsichtigt, den Biotech-Spezialisten für 1,3 Milliarden Dollar zu übernehmen.