Feueralarm im Grünen Herzen: Amazonas-Brände sorgen für rekordhohen Kohlenstoffausstoß
Eine alarmierende Nachricht aus dem Herzen Südamerikas erreicht die Umweltschutzgemeinschaft. Der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) veröffentlichte besorgniserregende Daten: Im Februar dieses Jahres erreichten die durch Waldbrände verursachten Kohlenstoffemissionen in Brasilien, Venezuela und Bolivien ein historisches Hoch, das in den letzten mehr als zwei Jahrzehnten seinesgleichen sucht.
Insbesondere der Amazonas, der vielfach als Lunge der Erde bezeichnet wird, leidet unter der Last einer anhaltenden Dürreperiode, die von Experten des CAMS als "außergewöhnlich" eingestuft wird. Sie führen die verstärkte Brandaktivität in der Region auf eine Kombination aus seltenen Niederschlägen und persistierend hohen Temperaturen zurück. Der brasilianische Amazonas registrierte im Februar über 3200 Feuer, ein trauriger Spitzenwert, der den Vergleichsmonat des Vorjahres mit etwas mehr als 1000 registrierten Bränden deutlich in den Schatten stellt.
Die Statistiken, die der brasilianische Weltraumforschungsinstitut (Inpe) mit Sorge betrachtet, sind klar: Der Februar ist normalerweise nicht als Hochphase der Waldbrände im Amazonasgebiet bekannt. Diese wäre üblicherweise im zeitlichen Rahmen von September bis Oktober zu erwarten.
Die von CAMS bereitgestellten Zahlen spiegeln ein düsteres Bild wider. In Brasilien wurden für den Monat Februar Emissionen von ungefähr 4,1 Megatonnen Kohlenstoff verzeichnet, gegenüber 1,1 Megatonnen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hiervon wird ein Großteil – circa 2,3 Megatonnen – dem nördlichen Bundesstaat Roraima zugeschrieben, dessen dichte Regenwaldflächen ein Anstieg der Brände und damit einhergehenden Emissionen erleben.
Angesichts der Tatsache, dass Venezuela im gleichen Zeitraum fast 5,2 Megatonnen und Bolivien 0,3 Megatonnen Kohlenstoff freigesetzt haben, ergibt sich ein beklemmendes Bild für die Region. Die CAMS-Experten, unter ihnen der führende Wissenschaftler Mark Parrington, verweisen auf Satellitenaufnahmen, um die Feuerintensität zu messen und daraus die Freisetzung von Kohlenstoff zu schätzen.
In Anbetracht dieser Entwicklung erhebt sich nicht nur der Rauch über dem grünen Kontinent, sondern auch Mahnrufe nach verstärktem Umweltschutz und effizienten Maßnahmen gegen die fortschreitende Zerstörung eines der größten Ökosysteme unseres Planeten. (eulerpool-AFX)