Familie während Krise immer wichtiger

Berlin (dpa) - Die Mehrheit der Berufstätigen in Deutschland merkt von der schweren Wirtschaftskrise unmittelbar noch nichts. Für die meisten Menschen ist die Familie aber mehr und mehr das zweite soziale Netz neben den staatlichen Leistungen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung zur Krise.

Sie wurde am Dienstag in Berlin von der Geschäftsführerin des Allensbach- Instituts, Renate Köcher, und Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgestellt. «Der Wirtschaftspolitik ist es relativ gut gelungen, die Bevölkerung gegen die Krise abzuschotten», sagte Köcher zu ihrer Untersuchung auf der Grundlage von 1800 Befragungen. «Die Grundmelodie in der Gesellschaft ist: Auf die Familie ist in guten und schlechten Zeiten Verlass», sagte von der Leyen.

37 Prozent der Beschäftigten gaben bei der Umfrage an, dass sie von der Krise betroffen sind. 49 spüren keine Auswirkungen. Männer sind stärker betroffen als Frauen, weil sie öfter in krisenanfälligen Berufen wie Maschinenbau und Autoindustrie arbeiten. Die direkte Krisen-Betroffenheit ist laut Köcher seit April sogar leicht rückläufig. Das Bild könne sich aber rasch ändern, sollten die Betriebe nach der Kurzarbeit-Zeit verstärkt zu Entlassungen greifen.

Vor dem Hintergrund der Krise wächst die Bedeutung der Familien und damit auch der Familienpolitik. 60 Prozent der Bevölkerung sind überzeugt, dass sie bei lange andauernder Krise auf die finanzielle Unterstützung der Familie setzen können. Ganz oben auf der Forderungsskala an die Familienpolitiker steht eine stärkere Förderung von Familien mit Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen, von Alleinerziehenden und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Das auf Initiative von der Leyens in dieser Legislaturperiode eingeführte Elterngeld ist inzwischen gesellschaftlich voll akzeptiert. 77 Prozent der Befragten finden es gut. 61 Prozent klagen aber weiter über Zeitmangel für die Familie. Hier muss nach Ansicht von der Leyens auch die Familienpolitik in der nächsten Legislaturperiode ansetzen. Zentral ist für sie das Angebot eines Teilelterngeldes, um den Bezug dieser Lohnersatzleistung bei der Geburt eines Kindes flexibler einsetzen zu können.

Auch der Kinderzuschlag für Familien mit geringem Einkommen muss laut von der Leyen ausgebaut werden. Mit der bereits erfolgten Erweiterung dieser staatlichen Familienleistung seien 250 000 Kinder aus der Armut geholt worden. Der «Familienmonitor» zu den Lebensbedingungen der Familien in Deutschland wird jedes Jahr erstellt. Erstmals gab es die Untersuchung 2008.

Familie / Kinder
14.07.2009 · 15:37 Uhr
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