Facebook polarisiert
Wie kaum ein anderes Unternehmen steht Facebook für Glanz und Elend des Digitalzeitalters. Facebook begeistert, fasziniert, unterhält und regt auf. Bei Nutzerzahlen von weltweit 2,23 Milliarden Mitgliedern, wobei der prozentuale Anteil der Influencer und anderweitig aktiven Menschen noch einmal wesentlich größer ist, gibt es kaum jemanden, der zu Facebook aus eigener Erfahrung nichts zu sagen hat. In Deutschland ist schon jeder Vierte Mitglied. In den USA, dem Land des Gründers Mark Zuckerberg, ist sogar fast schon jeder Zweite beim „blauen Riesen“ registriert. Während für die Einen eine Welt ohne Facebook nicht mehr vorstellbar ist und sie die Vernetzung mit ihren Freunden sowie die gewaltigen Möglichkeiten von Unterhaltung und Informationsgewinnung lieben, sehen die Anderen in Facebook eine riesige Datenkrake und befürchten die gewaltige Macht, die ein einzelnes Unternehmen durch seinen Datenreichtum über die Menschen der Welt besitzt. In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile des Unternehmens aus dem Sillicon Valley beschrieben, das – was auch die Kritiker einräumen werden – die moderne Welt von heute sowie den Lebensstil seiner Bewohner in einem hohen Maße geprägt hat.
Die Vorteile von Facebook
Das persönliche wie auch kommerzielle Sendungsbewusstsein wird unterstützt, indem sich auf Facebook ein ständig wachsendes System aus Followern aufgebaut werden kann, mit dem sich wunderbar Netzwerken lässt. Social Media Daily unterstützt jeden Benutzer dabei, seinen Kreis an Followern deutlich zu erweitern. Facebook nutzt zudem einen Social-Media-Algorithmus, der anhand diverser Parameter zum Nutzerverhalten zu jedem Mitglied eine Art Persönlichkeitsprofil erstellt und im Einklang mit den gemessenen Vorlieben jedem Nutzer vor allem diejenigen Inhalte sichtbar macht, für die er sich nach dem Algorithmus zu interessieren scheint. Musikalische Richtungen, politische Programme und kulturelle Angebote, die für einen Benutzer von persönlichen Interesse sind, sind auf Facebook in einer solchen Hülle und Fülle vorhanden, dass ein Nutzer viel Zeit dafür verwenden kann, sich mit seinen Interessensgebieten auseinanderzusetzen. Weitere Vorteile von Facebook betreffen die Vernetzung mit Menschen, die einem etwas bedeuten. Jeder Nutzer kann Anteil an ihrem Leben nehmen und selbst so viel über sich preisgeben, wie er möchte, sodass Facebook wie im richtigen Leben ein ständiges Geben und Nehmen ist. Für den Reichtum an Informationen, die sich jeder Nutzer durch Facebook erschließen kann, soll die Kennzahl aus dem Nachrichtenwesen genügen, dass der durchschnittliche Nutzer auf Facebook bereits 23 Prozent sämtlicher Nachrichten über Facebook aufnimmt. Das System von Facebook wurde über die Jahre immer stärker ausdifferenziert und geht heute weit über das reine Teilen von Inhalten hinaus. So können Nutzer über den Gefällt-mir-Button ihre Präferenzen publik machen, miteinander chatten, eine persönliche Lebenschronik erstellen, ihre Lieblingsfotos und -videos einstellen, ihre Projekte wie zum Beispiel eigene Webseiten verwalten und vieles mehr.
Die Nachteile von Facebook
Facebook wertet bekanntlich die Nutzerdaten anhand eines Algorithmus bestehend aus mehreren Kennziffern aus, die teilweise Geheimgehalten werden. Kritiker befürchten den damit verbundenen Machtgewinn des Unternehmens, das die Nutzerdaten für persönliche Interesse missbrauchen und die Nutzer subtil manipulieren kann. Dabei bestünde die Gefahr nicht nur aufgrund des Unternehmens selbst, sondern auch durch interessierte Dritte, die mittels Hacker-Angriffen an einen Teil dieses gigantischen Daten-Reservoirs gelangen können. Auch folgenschwere politische Einflussnahmen sind auf Facebook sehr gut möglich. So fand der US-Geheimdienst heraus, dass russische Kreise, unter denen die russische Regierung vermutet wurde, mit Fake-Accounts, Troll angriffen und anderen Maßnahmen den Präsidentenwahlkampf 2016 beeinflusst hätten. Dies habe letztendlich den Ausschlag für die sehr knappe Entscheidung zugunsten von Donald Trump gegenüber Hillary Clinton gegeben. Dies steht im Zusammenhang mit der Sphäre des Internets, die in Kriegen und anderen Konflikten für die psychologische Kriegsführung eine immer wichtigere Rolle einnimmt, sodass Krieg und Frieden vermischt werden. Eine private Dimension hat Facebook durch die Entwicklung zum gläsernen Menschen. Ein zu offenes Veröffentlichen privater Tätigkeiten kann nachweislich zu schweren persönlichen Nachteilen führen. So nutzen die Unternehmen Facebook, um Bewerber sowie Angestellte zu überprüfen. Ein Foto einer rauschenden Party kann somit zu einer Nicht-Einstellung führen, während Angestellten schon gekündigt wurde, weil sie während einer Krankmeldung auf Facebook aktiv blieben.


