Explosive Spannungen im Nahen Osten lassen Ölpreise steigen
Die Ölpreise erleben einen signifikanten Anstieg, nachdem Analysten vor einem weiteren Preissprung über die Marke von 90 US-Dollar pro Barrel warnen, sollte sich der Konflikt zwischen Israel und Iran weiter verschärfen. Bereits am Freitag kletterten die Preise für Futures auf West Texas Intermediate und Brent Crude um 7% und notierten bei etwa 74 US-Dollar pro Barrel, obwohl sie zuvor über Nacht über 13% gestiegen waren.
Einschätzungen von Goldman Sachs zufolge könnte die Auseinandersetzung die Ölproduktion Irans um 1,75 Millionen Barrel pro Tag auf sechs Monate drosseln, wobei die Produzenten von OPEC+ nur teilweise die Lücke schließen könnten. Experten sehen einen möglichen Anstieg von Brent-Öl auf über 90 US-Dollar pro Barrel, bevor es bis 2026 wieder in die 60er-Dollar-Region zurückkehrt, sofern sich die Lage entspannt.
Die weiteren Entwicklungen werden stark davon abhängen, wie Iran auf den Angriff Israels auf sein Atomprogramm reagiert. Sollte es zu einer großflächigen Eskalation oder gar zur Schließung der Straße von Hormus kommen, durch die etwa 20% des weltweiten Ölangebots strömen, könnten die Preise noch einmal um bis zu 35% steigen.
Vor den israelischen Angriffen gingen JPMorgan-Analysten davon aus, dass Brent im schlimmsten Fall auf bis zu 120 US-Dollar steigen könnte, wenngleich diese Spitzen nur von kurzer Dauer sein könnten. Ein längerer Preisanstieg könnte die Inflation merklich anheizen und die positive Entwicklung der Verbraucherpreise umkehren, wie aus Kommentaren von Finanzexperten hervorgeht.
Die Nachfrage, ein entscheidender Faktor für die Preisgestaltung, könnte aufgrund der hohen Preise stark zurückgehen, warnen Analysten. Iran bezeichnete die Angriffe auf sein Territorium als "Kriegserklärung" und reagierte mit einem Drohnenangriff auf Israel. Ex-Präsident Trump rief Iran in einem Social-Media-Post dazu auf, eine verhandelte Lösung für das Atomprogramm anzustreben, um eine weitere Eskalation zu verhindern.