Europas Währung trotzt geopolitischen Spannungen: Euro steigt gegenüber dem Dollar
Die europäische Gemeinschaftswährung hat am Freitag gegenüber dem Dollar an Stärke gewonnen und markiert damit eine signifikante Bewegung im Währungsmarkt. Trotz eines anfänglichen Rückgangs infolge eines mutmaßlich israelischen Militärschlags im Iran konnte der Euro sich erholen und wurde am Mittag bei einem Kurs von 1,0658 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro am Vortag noch mit einem Referenzkurs von 1,0679 Dollar bewertet.
Aus dem Nahen Osten kamen beunruhigende Nachrichten: Israel soll, ungeachtet internationaler Bedenken, auf einen umfangreichen Angriff mit einer Gegenoffensive im Iran reagiert haben. Dies berichtete die "New York Times" unter Berufung auf Quellen aus beiden Ländern, die jedoch anonym bleiben wollten. Durch solche geopolitischen Spannungen tendieren Anleger gemeinhin zu als "sichere Häfen" geltenden Währungen wie dem US-Dollar, was die anfängliche Schwäche des Euros teilweise erklärt.
Doch trotz der Berichte über den Angriff, bei dem nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine größeren Schäden verzeichnet wurden, zeigte sich der Euro von seiner resilienten Seite und setzte zur Erholung an. Die iranische Regierung scheint unterdessen die Tragweite des Angriffs herunterzuspielen, wie US-amerikanische Medien berichten.
Parallel dazu verzeichnet der Schweizer Franken, der ebenfalls als Wertanlage in unsicheren Zeiten angesehen wird, gegenüber anderen wichtigen Währungen zunächst Gewinne, obwohl er zuletzt etwas nachgab. Er verbleibt jedoch auf einem höheren Niveau als vor den Meldungen über den Angriff.
Innerhalb der Eurozone zeigt sich eine positive Entwicklung: Die deutschen Produzentenpreise fielen im März im Jahresvergleich um 2,9 Prozent und damit deutlich geringer als im Vormonat Februar, in dem sie um 4,1 Prozent gesunken waren. Analysten, die einen stärkeren Rückgang prognostiziert hatten, zeigen sich überrascht. Diese Abschwächung der Inflation könnte folglich auch einen Einfluss auf die Verbraucherpreise haben, was für die EZB wiederum bedeutend ist, da sie ihre Geldpolitik daran ausrichtet. Experten erwarten in diesem Kontext, dass die EZB eine Zinssenkung einleitet, welcher vorbehaltlich im Juni stattfinden könnte. (eulerpool-AFX)